
Jeden Monat ein neuer Song: Wie der Hamburger Newcomer immer mehr Fans erobert
MC Zirkel dreht seine Kreise zwischen Punk und Rap. Jeden Monat schreibt, spielt und produziert der Hamburger seine Musik selbst, füttert seine sozialen Kanäle mit eigens kreierten Videos und verspricht Songs „am laufenden Band“. Er ist Alleskönner und Content-Musiker, der aktuelle Themen in seinen Liedern verarbeitet und genau das macht, auf das er gerade Lust hat.
MC Zirkel, mit bürgerlichem Namen Simon Robben, beginnt schon im Alter von zehn Jahren, Gitarre zu spielen. Während andere Kinder draußen toben, bringt er sich das Musikmachen zu einem Großteil selbst bei. Als die Gitarre sitzt, kommen wenig später Bass und Schlagzeug dazu. Und er ist Frontmann einer eigenen Schulband: Department Store. Mit der besucht er ein professionelles Aufnahmestudio – ein Schlüsselevent, wie er sagt. Der Moment, in dem irgendwie klar ist, dass Musik auch in seinem späteren Leben eine große Rolle einnehmen wird.
MC Zirkel: Während andere Kinder draußen toben, bringt er sich das Musikmachen zu einem Großteil selbst bei.
MC Zirkel hat schon immer viel Metal, Rock und Punk gehört, vor allem Hits der US-Band Green Day. Aber: Wie das in der Jugend so ist, experimentiert man eben gerne. Damals noch unter dem Pseudonym Psyman aktiv, beginnt Robben zu rappen. „So konnte ich viele Vorurteile gegenüber HipHop ablegen“, sagt der 25-Jährige.
2012 nimmt er zum ersten Mal am deutschsprachigen Rap-Wettbewerb „VBT“ („Videobattleturnier“) teil – und scheidet in der Vorrunde aus. Im Jahr darauf steigert er sich, 2015 auch. 2018, zum letzten „VBT“, ist er wieder dabei. Als Old-School-Rapper MC Zirkel aus Hamburg erreicht er das Viertelfinale.
Über die Jahre probiert sich MC Zirkel durch die Genres. Die Erkenntnis: Er will zurück zu den Wurzeln, den Skate-Punk der 2000er aufleben lassen, ihn in die heutige Zeit holen.
Im Song „Scheiße sein“ geht es um die Pandemie und wie diese Selbstzweifel verstärkt: „Man hat das Gefühl, nichts auf die Reihe zu bekommen. Es ist schwierig, dort herauszukommen“, sagt Robben. „Also habe ich mich gefragt, wie ich das in lockere, witzige Punchlines verpacken kann.“ Einen Song darüber zu schreiben sei schließlich das beste Mittel, um ein Tief zu überwinden.
Musikalisch ist 2020 gut für ihn verlaufen, seine Songs und Videos haben Aufmerksamkeit erregt. MC Zirkel passte sich der besonderen Situation an und drehte die Videos einfach selbst im heimischen Studio. Still sitzen könne er aber nicht. „Ich muss immer etwas machen oder produzieren“, sagt er, „Und wenn ich etwas fühle, dann mache ich das einfach.“
Da ähnelt er ein bisschen Heimwerker-König und Social-Media-Star Fynn Kliemann. Über den hat MC Zirkel übrigens auch schon einen Song geschrieben. Darin lautet der Refrain: „Wenn Fynn Kliemann alles kann, warum rettet er nicht Punkrock?“ Kliemann habe sich darauf gemeldet und den Song für gut befunden. Solides Feedback, um am Ball zu bleiben.
MC Zirkel: Jeden Monat ein neuer Song
Das will MC Zirkel auch. Er verspricht: „Jeden Monat gibt es einen neuen Song, der poppunkig ist. Ende April erschien so sein jüngstes Werk „200 IQ“, eine humorvolle Auseinandersetzung mit „Querdenkern“, allein mit einem Keyboardcontroller aufgenommen.
Welchen Themen er sich widme, hält er sich offen. Futter gebe es genug und an ein Album 2022 werde zumindest schon gedacht. Dann aber mit neuen Songs aus einer unerschöpflich scheinenden kreativen Feder. Oder eben aus einem Zirkel.
