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Kinderbuch-Tipps: Die Schlüters machen aus dem Kiez ’nen tierischen Vergnügungspark


Foto:
Wiebke und Ralf Schlüter mit ihrem Buch und dem Affen aus „Milan im St. Pauli Zoo“. Was aus den Tieren wurde, verraten sie auch auf Instagram (@st.pauli_zoo). Foto: Patrick Sun

Kräht da etwa ein Hahn auf der Reeperbahn? Was treibt ein Affe in der Seilerstraße? Und gibt es tatsächlich Tiger an der Talstraße? Milan kennt die Antworten auf all diese Fragen: Er ist der Held des Kinderbuches „Milan im St. Pauli Zoo“. Geschrieben haben es Wiebke und Ralf Schlüter, Milans Eltern. Denn den Vierjährigen gibt es wirklich – genau wie den Hahn und den Affen. Nur der Tiger, der ist inzwischen verschwunden.

Das Buch erscheint im eigenen Verlag „Ruby Books“.

 

Hamburg im ersten Lockdown: Alles ist öd, alles ist fad, alles Vergnügen gestrichen. Auch Milan ist’s im Frühjahr 2020 schrecklich langweilig, vor allem donnerstags, denn bis dahin hat er da meistens einen Ausflug zu Hagenbeck gemacht. Aber auch das geht nicht mehr … So erzählen es die ersten Seiten von „Milan im St. Pauli Zoo“ – und so war es tatsächlich. „Ich habe mir deshalb Rundgänge durch unser Viertel ausgedacht, bei denen ich mit Milan auf möglichst viele Tiere treffe“, erinnert sich Wiebke Schlüter.

Auf einem Dach entdeckten die beiden den Hahn, in einem Schaufenster baumelte der Affe, an einer Hauswand brüllte der Tiger. Nach und nach wurde der Kiez für Milan zum tierischen Vergnügungspark. Und dann war da plötzlich die Idee, aus dieser fantastischen Tour ein Bilderbuch zu machen. „Ich habe einfach angefangen zu zeichnen, auch so ein bisschen als Beschäftigungstherapie für mich selber“, sagt die Illustratorin und lacht. „Unser Leben war Pandemie-bedingt ja auch sehr reizarm.“ Die Bilder waren nach zwei Monaten fertig, die Texte auch. Geschrieben hat sie Ralf Schlüter, ein Journalist.

Der Tiger an der Ecke Talstraße / Clemens-Schultz-Straße brüllt nicht mehr – er wurde übermalt. Bild: Schlüters 

 

Bis es das Buch zu kaufen gab, dauerte es trotzdem fast ein Jahr. Auch, weil das Paar zwischenzeitlich seinen eigenen Verlag „Ruby Books“ gründete. „Aber wir haben das Gefühl, es kommt genau richtig“, sagt der 53-Jährige.

Den Besitzern der Läden und Wohnungen, bei denen Milan „seine“ Tiere bestaunte, haben die Schlüters Bücher vorbeigebracht. „Da gab es teilweise sehr gerührte Reaktionen“, so die 36-Jährige. In einigen Geschäften wird „Milan im St. Pauli Zoo“ auch verkauft. „Diese kleine romantische Geschichte über den Stadtteil, die wir da geschrieben haben, erzählt sich jetzt selbst weiter“, so Ralf Schlüter. „Das hat ganz viel mit dem Geist dieses Viertels zu tun.“ Ein Viertel, das es – wie viele andere auch – wert ist, entdeckt zu werden. „Es lohnt sich, einfach mal stehen zu bleiben und zu gucken, was da passiert.“ Man kann schließlich nie wissen, ob an der nächsten Ecke nicht ein Tiger lauert.

Versandkostenfrei über rubybooks.de (19,90 Euro; empfohlen ab 4 Jahren)

Noch mehr Kinderbuch-Tipps:

Nachschlagewerk für lütte Natur-Entdecker

 

„Ahorn, Rotfuchs & Zitronenfalter“: Thomas Schmidts „Kindernaturführer für Hamburg“ (256 Seiten, Junius Junior, 14,90 Euro) fällt in die Kategorie Bücher, die zwar für Lütte geschrieben sind, die aber auch von Erwachsenen gerne gelesen werden. Mit 400 Abbildungen werden die Tiere und Pflanzen der Stadt erklärt – kindgerecht, klug, cool.

Ein kniffliger Fall für Krimi-Fans ab acht Jahren

 

„Die Alster-Detektive: Langfinger-Alarm“: Schon etwas länger auf dem Markt, deshalb aber ja nicht weniger spannend: In ihrem sechsten Fall jagen die Alster-Detektive eine Diebesbande auf dem Hafengeburtstag. Krimi-Fans ab acht Jahren fiebern mit, wenn sie die den Gangstern auf die Spur kommen (128 Seiten, Oetinger, 10 Euro).

Bei diesem Buch fallen jedem die Augen zu

 

„Schlaf schön, Hamburg“: Die kleine Möwe Mona ist müde, so schrecklich müde. Erschöpft fliegt sie in Karin Lindeskov Andersens „Schlaf schön, Hamburg“ über die Stadt und sucht einen Platz zum Schlummern. Das Einschlaf-Vorlesebuch ist mit seinen ruhigen Bildern geeignet für Zu-Bett-Geher:innen ab drei Jahren (28 Seiten, Junius Junior, 12 Euro).

Sammelband mit ganz viel Hamburg-Flair

 

„Volle Fahrt voraus!“: Was macht der Spatzenchor auf dem Rathausplatz? Und wer ist eigentlich Tyrannogurkus Rex? Die Elbautoren, ein Netzwerk aus 40 Hamburger Schriftstellern, haben mit „Volle Fahrt voraus!“ ein Vorlesebuch für Kinder ab vier Jahren rausgebracht – schön bebildert von acht Illustratoren (192 Seiten, Carlsen, 18 Euro).

Buntes Sachbuch zum Vorlesen und Staunen

 

„Hamburgs Schiffe“: Gute Güte, im Hafen ist ja viel los! Das merken auch Jan und Jörn, die im Erzähl-Sachbuch von Jan Kruse (32 Seiten, Junius Junior, 18 Euro; ab drei Jahren) zusammen mit Pinguin Pip nach einem Schiff suchen, das Pip in die Antarktis befördern könnte. Doch Lotsenboote, Binnenschiffe und Yachten sind da keine große Hilfe …

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