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Graphic Novel über David Bowie: „Ich war sofort verknallt in ihn“


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Bild aus „Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years“ von Reinhard Kleist Zum 75. Geburtstag des Künstlers wird darin vom Aufstieg und Fall des wohl berühmtesten Alter Egos der Musikgeschichte berichtet. Bild: Wolf-Dieter Tabbert/Carlsen Verlag

David Bowie ist auch für Comic-Künstler längst zur Ikone geworden. Der Deutsche Reinhard Kleist liefert nun das bislang eindrucksvollste Werk ab – es konzentriert sich auf ein Alter Ego des Popsängers.

Nach Johnny Cash und Nick Cave, zwei für ihr schwarzes Düster-Image bekannten Musikern, hat sich einer der besten deutschen Comic-Zeichner nun den buntesten Vogel von allen vorgenommen. Und der Zeitpunkt der Veröffentlichung – kurz vor dem 75. Geburtstag des 2016 gestorbenen Pop-Magiers David Bowie am 8. Januar – könnte kaum passender sein für die neue Graphic Novel von Reinhard Kleist (51).

Das Cover der Graphic Novel „Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years“ von Reinhard Kleist . Bild: Wolf-Dieter Tabbert/Carlsen Verlag

 

„Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years“ schildert Aufstieg und Fall jener schrillen Kunstfigur, die den ehrgeizigen britischen Sänger Anfang der 1970er Jahre zum Weltstar machte. „Das visuelle Erscheinungsbild (…) war sicher einer der wichtigsten Gründe, warum ich mich an Bowie gemacht habe“, sagte der vielfach ausgezeichnete Rheinländer Kleist über sein opulentes Werk, das mit dem Band „Low – David Bowie’s Berlin Years“ noch eine Fortsetzung finden soll.

Ich war sofort verknallt in Bowie.

Reinhard Kleist

Nicht nur der extravagante Look von „Ziggy Stardust“, sondern auch die oft androgyne, mit Homo- und Bisexualität kokettierende Ausstrahlung des Musikers faszinierte Kleist. „Ich war sofort verknallt in Bowie“, erzählte der Zeichner im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. „Ich habe gemerkt: Der ist anders. Ich bin auch anders. Man wusste irgendwie: Der macht auch was mit Männern.“

Obwohl sich der „Starman“-Band auf die „Ziggy“-Jahre und einige der wichtigsten frühen Songs wie „Space Oddity“ oder „Five Years“ konzentriert: Kleist hat auch danach alle Phasen des Künstlers mitgemacht „und mal mehr und mal weniger gemocht – aber die Faszination für Bowie blieb die ganze Zeit“.

Einige weitere Graphic Novels über Bowie

Das Buch ist mit seinem markant-vielfältigen Zeichenstil und der starken Farbgebung von Kleist und Illustrator Thomas Gilke definitiv ein Hingucker – wenn auch kein Vorreiter. María Hesse und Fran Ruiz veröffentlichten schon vor einem Jahr die Bild-Biografie „Bowie. Ein illustriertes Leben“ auf Deutsch. Sie fasste Bowies künstlerische Stationen zusammen: vom Durchbruch mit dem Album „David Bowie (Space Oddity)“ von 1969 über seine verschiedenen Rollen in den 70ern bis zum monumentalen Abschiedswerk „Blackstar“ von 2016.

Als Graphic Novel ging 2020 „Bowie: Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume“ vom Pop-Art-Künstler Michael Allred, seiner Ehefrau Laura Allred und Steve Horton an den Start. Diese Comic-Biografie konzentrierte sich – wie jetzt Kleist – auf die knallbunte „Ziggy Stardust“-Phase und die Jahre drumherum. Und für Kinder kam 2019 „David Bowie: Little People, Big Dreams“ von María Isabel Sánchez Vegara und Ana Albero auf Deutsch heraus.

Alle erwähnten Graphic Novels auf einen Blick:

Reinhard Kleist: Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years. Carlsen Comics Verlag. 176 Seiten, farbig, Hardcover. 25 Euro (Normalausgabe) bzw. 59 Euro (Luxusedition).

María Hesse/Fran Ruiz: Bowie. Ein illustriertes Leben. Heyne Hardcover, 2020. 168 Seiten, 116 farbige Abbildungen.

Michael Allred/Laura Allred/Steve Horton: Bowie: Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume. Deutsche gebundene Ausgabe, Verlag Cross Cult, 2020. 160 Seiten.

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