Regeln?! Gibt’s bei den Gorillaz nicht! Die kunstvolle virtuelle Comic-Band entstand 1998 in der Londoner WG ihrer Masterminds Jamie Hewlett („Tank Girl“) und Damon Albarn (Blur und The Good, The Bad & The Queen). Für sie gab es einfach keine echten Musik-Ikonen mehr, sie langweilten sich, Künstler waren aus ihrer Sicht austauschbar geworden. Deswegen schufen der Grafic-Novel-Künstler und der Musiker die wunderbaren Charaktere 2D, Murdoc, Noodle und Russel, die die Musikwelt seither so viel bunter machen! Als globales Phänomen haben die Gorillaz mittlerweile rund um den Globus die Charts erobert, sind von San Diego bis Syrien um die Welt getourt und haben Hunderte Millionen Streams und Plattenverkäufe angesammelt.
Mit ihrem Album „Song Machine: Episode One – Strange Timez“, das diesen Freitag (23. Oktober) erscheint, spielen sie schon seit Anfang des Jahres immer wieder Streiche. Statt sich dem normalen Zyklus im Musikbusiness – Aufnahmen, Single(s) und dann das komplette Album – zu beugen, veröffentlichen sie nach und nach ihre Singles und Videos, wie es ihnen passt! Mittlerweile sind es schon sieben Stück.
Der typische Veröffentlichungszyklus im Musikbusiness ist für die Gorillaz nichts
Im ersten Video (mehr als 12 Millionen Aufrufe) zur Single „Monetary Bliss“ mit den Featuregästen Slowthai und Slaves bekommt man einen direkten Blick ins Studio. Realität und Comic vermischen sich und Slowthais wilder Rap-Part lässt ihn selbst manchmal zur Comicfigur werden – während Gorillaz-Sänger 2D auf dem Balkon steht und singt und Gitarristin und Keyboarderin Noodle im Studio mit den anderen Musikern herumtanzt.
In „Song Machine“ Nummer 7 – „The Pink Phantom“ – ist kein Geringerer als Sir Elton John zu Gast, der als Comicfigur im rosa Anzug und am rosa Flügel mindestens genauso glänzt wie im echten Leben! Weitere Feature-Gäste auf dem Album sind zum Beispiel Beck, Schoolboy Q, 6lack, Tony Allen, Skepta oder Robert Smith von The Cure, mit dem die Gorillaz im Video einen Weltall-Trip unternehmen.
Elton John und Robert Smith sind auf „Song Machine“ zu Gast
Die Welt der Gorillaz ist grenzenlos! Sie in ein Genre zu pressen, ist unmöglich – und ihre Featuregäste sind so bunt wie sie selbst. Für eine von Corona geschundene Musikbranche ist ihr regelloses Album und die freie Entfaltung im digitalen Raum das richtige Signal.
Interessant für Fans: Zum Album gibt’s umfangreiches Sondermaterial – etwa ein Buch mit mehr als 200 Seiten Band-Geschichte. Und am 12. und 13. Dezember werden Livekonzerte von „Song Machine“ gestreamt.
„Song Machine: Episode One – Strange Timez“ erscheint bei Warner.