
Schwarzmalerei? Das ist für Hamburgs Ausstellungsmacher keine Option. Hier wird der Kopf nicht in den Sand gesteckt und gewartet, bis alles wieder normal(er) wird, hier wird einfach gemacht. Denn was wäre Kunst ohne die Menschen, die sie betrachten? Und so finden Galerien und Museen in diesem Lockdown-Winter ganz eigene Wege, ihre Werke sichtbar zu machen.
Affenfaust-Galerie:

Die Affenfaust auf St. Pauli (Paul-Roosen-Straße 43) hat beispielsweise ihre Schaufensterfront in eine riesige Galerie verwandelt. „Solange der Lockdown bleibt, zeigen wir neue und alte Werke aus unserem Repertoire, die wir in unregelmäßigen Abständen durchwechseln werden“, sagt Galerist Marcus Schild. „Also ein immer wieder lohnendes Ziel für den Spaziergang.“
Galerie Feinkunst Krüger:

Ähnlich sieht es bei der Galerie Feinkunst Krüger in der Neustadt (Kohlhöfen 8) aus. Die aktuelle Ausstellung „Behalte ihn er ist ein Unfall“ mit Werken von Leipziger Künstlern wie Corinne von Lebusa und Nicolas Dupont ist komplett aufgebaut, auch wenn ein Besuch der Räume derzeit natürlich nicht möglich ist. Aber: Auch hier kann kann man sich die Bilder und Skulpturen einerseits durchs Schaufenster ansehen, andererseits hat Galerist Ralf Krüger auch ein kleines Rundgang-Video auf seine Homepage gestellt – und dazu alle Werke fotografiert (läuft noch bis 6. Februar unter www.feinkunst-krueger.de).
Tattoo-Stübchen:

In Eimsbüttel haben sich die Tätowiererin Fräulein Tinte und der Stencil-Künstler René Scheer für die Schaufensterausstellung „JugendStyle“ zusammengetan. Im Tattoo-Stübchen (Heußweg 92) sind die Arbeiten von morgen an bis zum 14. Februar zu sehen.
Noroomgallery:
Und die Noroomgallery verzichtet gleich ganz auf Räumlichkeiten und verschickt die Kunst direkt nach Hause. Was genau Interessierte geliefert bekommen, wird vorher nicht verraten. Galerist Jan Holtmann geht es bei den „Künstler*innen Paketen“ schließlich auch um die „Kunst des Auspackens & Anwendens“ (Infos unter noroomgallery.com)
