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Campino mit Fußball-Buch in der Elphi: Fan-Gesänge im Klassiktempel

Campino (bürgerlich Andreas Frege, 58) am Sonntagabend hinterm Lesetisch auf der Elphi-Bühne.Foto: Harbour Front Festival Torsten Brumm
Campino (bürgerlich Andreas Frege, 58) am Sonntagabend hinterm Lesetisch auf der Elphi-Bühne.Foto: Harbour Front Festival Torsten Brumm
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„Wer in Liverpool erzählt, dass er aus Hamburg kommt, bekommt sofort ein Bier aufs Haus“, berichtet Tote-Hosen-Frontmann Campino (bürgerlich Andreas Frege, 58), als er am Sonntag im großen Saal der Elbphilharmonie mit einer Mischung aus Lesung, Talk und Musik sein Buch „Hope Street: Wie ich einmal englischer Meister wurde“ vorstellt.

Da gäbe es diese Verbindung der zwei Städte durch sein Kicker-Idol Kevin Keegan, der Ende der 70er vom Liverpool FC zum HSV wechselte, die Häfen und den Labskaus. „Man kann darüber rätseln, ob der ‚Lobscouse’ diesen gewissen Spirit herstellt, wenn man zu viel davon isst“, witzelt er. Und lässt es sich nicht nehmen, für die Hamburg-Passage aus seinem Buch auch die entsprechende, norddeutsche Mundart aufzulegen. Nicht schlecht für einen Düsseldorfer!

Campino kann auch norddeutsche Mundart

In dem Kapitel erzählt er von Luden, die den jungen Punk Campino vom Kiez verjagen wollen und von einer 2000-Euro-Saufgelagen-Zeche, die den Toten Hosen erspart blieb, weil sie gegen den Wirt der Kneipe „Subito“ beim Fußball gewannen. Die Zuschauer erfahren, dass Campino vor jedem Spiel des Liverpool FC in einer der Kathedralen am Ende der Hope Street eine Kerze anzündet und auch „manchmal ein Arschloch“ für seine Mitmenschen sein kann, wenn der Sky-Anschluss im wichtigsten Moment versagt. „Vielleicht bin ich nicht monogam, aber ich bin treu“, schwört Campino. Denn ein Herz für Fortuna Düsseldorf hat er ja auch noch. Fangesänge in der Elphi – das hat es auch noch nicht gegeben!

Campino hat ein Herz für den Liverpool FC und Fortuna Düsseldorf

„Ich hab’ im Stadion singen gelernt“, offenbart er und gibt mit Hosen-Gitarrist Kuddel gleich davon zum Besten. Rührend wird es, als Campino von seinen Eltern erzählt: Der Mutter, die ihn auch „in den schlimmsten Katastrophen in den Arm genommen“ hat, sowie dem schwierigen Verhältnis zum Vater. Erst nach seinem Tod fand er dessen Briefe von der Kriegsfront auf dem Dachboden, was vieles für ihn nachvollziehbarer gemacht hat. Campinos Sätze wirken wie ein Weckruf: Hat man seinen Eltern schon alle wichtigen Fragen gestellt?

Campinos Buch ist beim Piper-Verlag erscheinen.

Er singt das wunderschöne Lied „Draußen vor der Tür“, das er für seinen Vater geschrieben hat. Und natürlich darf am Ende auch die Stadionhymne des Liverpool FC „You’ll Never Walk Alone“ nicht fehlen. Was für ein fantastischer Abschluss des sechswöchigen Harbour Front Literaturfestivals!

Campinos Buch „Hope Street: Wie ich einmal englischer Meister wurde“ ist beim Piper-Verlag erschienen und kostet 22 Euro.

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