Der Journalist Kevin Goonewardena hat einen alternativen Hamburg-Guide veröffentlicht
Du bist süchtig nach Sub- und Popkultur? Und dir reicht es nicht, die Musik, Kunst und Kultur zu erfahren, sondern du willst auch die Orte besuchen, wo all das entsteht oder entstanden ist? Dann hast du jetzt Glück: Der Musik- und Kulturjournalist Kevin Goonewardena (36) hat gerade sein Buch „Hamburg Sub & Pop – ein Guide zur Untergrund- und Alternativkultur der Stadt“ beim Junius-Verlag veröffentlicht, das dahingehend keine Wünsche offenlässt.
Kevin Goonewardena, der bei Köln geboren ist und mittlerweile in Hamburg lebt, interessiert sich schon seit jungen Jahren für alles, was mit Sub- und Popkultur zu tun hat: „Irgendwann dachte ich mir: Das kannst du doch auch mal für andere Leute aufschreiben und weitertragen“, erzählt er im MOPOP-Interview. „Deswegen hat für mich an diesem Buch irgendwann kein Weg mehr vorbeigeführt, weil ich in Hamburg lebe und hier schon alles Mögliche gesehen und erlebt habe – das alles hat mich letztlich ja auch überhaupt hierher getrieben.“
Sein Ursprungsplan war eigentlich, einen deutschlandweiten Stadtführer über die deutsche HipHop-Geschichte zu schreiben – aber davon kam er ab und fokussierte sich stattdessen auf seine Wahlheimat Hamburg: „Ich war schon immer von der Hamburger Schule, HipHop aus der Stadt oder anderen klischeehaften Dingen wie dem Hafen, dem Meer und St. Pauli begeistert.“
Seinen „Sub & Pop“-Guide hat er in unterschiedliche Touren wie etwa „Hamburger Schule & Indierock“-, „HipHop“-, „Indie-Film“- (cool: Auf diesem Trip nimmt man sogar die Fähre!), „Kneipen & Bars“-, „Plattenläden“-, „Selbstverwaltete Zentren“- oder „Tattoo“-Tour aufgegliedert. Man kann sie entweder komplett zu Fuß bewältigen oder man steigt zwischendrin auch mal in die Bahn. Goonewardena war bei der Entwicklung des Guides, dessen Kapitel auch immer Fotos, Karten, geschichtliche Abrisse und Adressen weiterer Anlaufpunkte enthalten, wichtig, dass die Touren immer auf drei Säulen basieren: Orte zum Angucken, Orte zum passiven Erleben und Orte zum aktiven Mitmachen – denn „Sub- und Popkultur bedeutet ja auch immer, dass man sie selbst mitgestaltet“, sagt er.
Die für ihn persönlich prägendsten Orte sind übrigens der Pudel-Club, das Gängeviertel und das Uebel & Gefährlich, die natürlich auch im Buch vorkommen. Am spannendsten fand Kevin Goonewardena die Orte, über die er selbst durch die Buchrecherche etwas Neues gelernt hat. Als Beispiele nennt er etwa das Front – den ersten House-Club Deutschlands, der einst im Erdgeschoss des Kontorhauses Leder-Schüler lag – oder die „Buch Handlung Welt“, die in den 70ern in der Schanze ein Treffpunkt für die Avantgarde-Szene war.
Ob einheimisch oder nur in Hamburg zu Besuch: Dieses Buch ist für alle Musik-, Kunst- und Kulturliebhaber ein Muss.
„Hamburg Sub & Pop – ein Guide zur Untergrund- und Alternativkultur der Stadt“ ist als Taschenbuch im Junius-Verlag erschienen (240 Seiten, 19,90 Euro)