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Gewalt, Rassismus, misslungene Sozialpolitik: K.I.Z sprechen auf neuem Album ernste Themen an

Die drei Männer stehen vor dem Eingang zum Görlitzer Park
Tarek (v.l.), Maxim und Nico sind K.I.Z – am 22. Juni treten sie beim „Hurrciane Festival“ in Scheeßel auf.
Foto: Philipp Gladsome

Die Berliner Rapper stehen für Tabubrüche, ironische Lines, Gesellschaftskritik und politisches Engagement. Auf ihrer neuen Platte wird es nun ernster. Am Freitag kommt „Görlitzer Park“ raus – angekündigt hatten K.I.Z das bei einem Überraschungs-Gig auf dem Reeperbahn-Festival 2023.

Für die Fans war es eine Art Adventskalender im Sommer: Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung von „Görlitzer Park“ am 21. Juni hat die deutsche Band K.I.Z seit Anfang Juni jeden Tag einen Song aus dem neuen Album auf den Markt gebracht. In den sozialen Medien posteten die Berliner Rapper Maxim, Nico und Tarek dazu immer ein kleines Video („damit ihr dann schon textsicher seid“). 

Song „Görlitzer Park“ als Symbol für gescheiterte Sozialpolitik

Das Rap-Trio („Hurra die Welt geht unter“, „Rap über Hass“) steht für Tabubrüche, Provokation, ironische Lines, jede Menge Gesellschaftskritik und politisches Engagement. Auf ihrer neuen Platte schlagen sie in 15 Songs neben dieser für K.I.Z typischen Stilmittel nun ernstere und weniger in Ironie verpackte Töne an. Ein Fan bringt es in einem Instagram-Kommentar auf den Punkt: „Wie viele gesellschaftskritische Themen möchten sie in ihrem Album ansprechen? KIZ: JA.“

Das Plattencover zeigt den Eingang zum Görlitzer Park im Dunkeln, erleuchtet von einer LampeFoto: Eklat Tonträger
Das Album „Görlitzer Park“ erscheint am 21.6. via Eklat Tonträger/Warner Music.

Es geht um (Jugend-)Gewalt, Rassismus, Frieden und misslungene Sozialpolitik. Letzteres wird gleich im Leadsong des Albums klar, den K.I.Z schon im September ausgekoppelt hatte. Der berüchtigte Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg gehört wegen Drogenhandels zu den Kriminalitätsschwerpunkten in der Hauptstadt. Aktuell wird diskutiert, einen Zaun um die Grünanlage zu ziehen und den Park nachts zu schließen. 

Die Rapper verdichten in ihrer Single die Kontraste zwischen Drogen-Hotspot und Kinderspielplatz zu einem Kreuzberger Lebensgefühl, stellen aber auch fest: „Selbst Leute vom anderen Ende der Stadt sagen: ,Ach krass, ist ja doch nur ein Park’.“ Auch im Song „Sensibel“ nutzt Tarek harte Zeilen, um Rassismus und den Umgang mit Diskriminierung in Deutschland zu kritisieren: „Hieß der Messerstecher nun Mohammed oder Peter? Die Opfer sind egal, ihr wollt die Vornamen der Täter.“

„Album zum Album“ für Freitag angekündigt

Während ihr vergangenes Album „Rap über Hass“ (2021) mit verstörenden und brachialen Texten wieder mehr an die Anfänge der Gruppe erinnerte, mutet „Görlitzer Park“ jetzt düsterer und ernüchterter an – mal mit melancholischen und mal auch mit tanzbaren elektronischen Beats.

Auch wenn viele Fans das Album schon durch den besagten Countdown vor der Veröffentlichung gehört haben dürften: Parallel dazu hat K.I.Z ein „Album zum Album“ mit dem Titel „K.I.Z und der Anschlag auf die U8“ für den gleichen Tag angekündigt. Schon beim Vorgänger „Rap über Hass“ hatte die Band solch ein Begleitalbum veröffentlicht.

Ihre einzigen Festival-Konzerte spielt die Band in diesem Jahr als Headliner auf dem „Hurricane“ und dem „Southside“. Die Festivals finden vom 21. bis 23. Juni statt. (SZA)

Album: „Görlitzer Park“ ab 21.6. (Eklat Tonträger/Warner Music)
Live: am 22.6. sind K.I.Z beim „Hurricane Festival“ in Scheeßel, Tagespass für Samstag: 129 EUR

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