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Emiliana Torrini vertont auf „Miss Flower“ alte Liebesbriefe

Sängerin Emiliana Torrini
Sängerin Emiliana Torrini hat ein neues Album.
Foto: picture alliance / Photoshot

Eine Kiste von alten Liebesbriefen gab den Anlass für neue Songs der isländischen Sängerin und Songwriterin Emiliana Torrini. Entstanden ist ein wunderbar sommerliches Album.

Mit ihrem quirligen Ohrwurm „Jungle Drum“ und dem lautmalenden „Rro-ka-doong-ka-doong-ka ro-ka-roo-ka-doong-doong“ gelang Emiliana Torrini vor 15 Jahren ein internationaler Erfolg. Fans der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ schätzen die Isländerin mit italienischen Wurzeln schon länger. 2002 sang sie für „Die zwei Türme“, den zweiten Teil der Fantasy-Reihe, „Gollum’s Song“. Seit einiger Zeit war etwas stiller um die vielseitige Sängerin geworden. Nun meldet sie sich mit ihrem ersten Album seit zehn Jahren zurück und geht im Sommer auch wieder auf Tournee.

„Miss Flower“ heißt das Album, das auf einer Kiste von Liebesbriefen basiert, die eine enge Freundin nach dem Tod ihrer Mutter geerbt hatte. Die Adressatin der Briefe war Geraldine Flower, die Torrini selbst gut kannte, und hatte angeblich ein sehr bewegtes Liebesleben. „Sie hatte neun Heiratsanträge bekommen, aber nie geheiratet“, berichtete sie, „wir haben angefangen, einige dieser Briefe, meist, aber nicht nur, von Männern zu lesen. Sie waren ziemlich besessen von ihr, total verknallt.“

Torrini: „Das hatte so eine Sixties-Sexiness“

Die Erzählungen in den Briefen aus alten Zeiten seien so verrückt gewesen, dass Torrini sich inspiriert fühlte. „Das hatte so eine Sixties-Sexiness“, sagt Torrini und lacht, „da habe ich meine Freundin gefragt, ob ich darüber einen Song machen darf.“ Aus einem wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren immer mehr, bis Torrini schließlich Material für eine ganze LP zusammen hatte.

Torrini, die seit vielen Jahren in Großbritannien lebt, schafft auf ihrem achten Studioalbum faszinierende Klangwelten, denen man gerne lauscht. Die von den Briefen inspirierten Lieder handeln von großen Gefühlen („The Golden Thread“), Verlangen („Miss Flower“) und Selbstbestimmung und einer nicht näher geklärten Verbindung von Geraldine Flower zu einem CIA-Mitarbeiter („Black Water“).

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Das verträumte „Dreamers“ erinnert ein wenig an den Sound von Goldfrapp. Der wie ein Brief gelesene Titelsong „Miss Flower“ klingt wie eine sexuell aufgeladene Liebeserklärung. Wunderbar ist auch das sanfte, tanzbare „Black Lion Lane“. Die originelle, vielseitige Songmischung ist angenehm entspannt – der passende Soundtrack für laue wie für verregnete Sommerabende.

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