Knapp 20 Jahre nach „Lost and Found“ – und drei Jahre nach der Oscar-Ohrfeige – kehrt Will Smith mit neuen Songs und einer Tour durch Europa als Sänger zurück.
Der Hollywood-Schauspieler und Entertainer veröffentlicht mit „Based on a True Story“ am Freitag ein überraschend intimes und autobiografisches Werk. Zwischen gesprochenem Text und spirituellem Gospel verarbeitet er Rückschläge, familiäre Bindungen – und auch seinen umstrittenen Auftritt bei der Oscar-Verleihung 2022.
Damals hatte Smith für Schlagzeilen gesorgt, als er Comedian Chris Rock während der Live-Show auf der Bühne wegen eines Kommentars über seine Frau Jada Pinkett Smith ohrfeigte – ein Vorfall, der international für Diskussionen sorgte und seine Karriere zeitweise überschattete.
Ein Album als Tagebuch zur Selbstfindung
In den sozialen Medien teilte der 56-Jährige in den vergangenen Wochen mehrfach kurze Musikvideos und persönliche Einblicke in den Entstehungsprozess des Albums. „Based on a True Story“ sei, so Smith, Teil einer langen Suche nach sich selbst und spiegele zentrale Erfahrungen seines Lebens wider. Das Werk wirkt wie ein Versuch der Versöhnung mit der eigenen Person.
Im Musikvideo zu „Work of Art“ sagte er in einleitenden Worten, dass er darin seine Stimme gefunden habe. Der Song beschreibe in jeder Hinsicht, wer er sei und was ihn ausmache. Der Text dreht sich um die Idee, dass jeder Mensch – mit all seinen Fehlern und Widersprüchen – ein einzigartiges Kunstwerk sei, und dass gerade im Unvollkommenen oft eine besondere Schönheit liege.
Das Intro verarbeitet in einem vielstimmigen Dialog die Reaktionen auf den Oscar-Eklat – insbesondere Smiths Eindruck, dass viele ihn hinter vorgehaltener Hand kritisierten, während sie ihn zugleich öffentlich umwarben.
„Musik trifft das Herz anders als ein Film“
Über die Bedeutung der Musik für ihn generell sagte er in einem Interview des US-Magazins „Billboard“: „Das größte Vergnügen für mich ist es, zu sehen, wie Menschen zuhören, klatschen, weinen oder von der Schaffung eines unvergesslichen Moments gefesselt sind. Filme können das sicherlich leisten, aber nicht so wie Musik. Wenn man mit einem Lied die entsprechende Schwingung im Herzen eines Menschen trifft, ist das eine ganz andere Sache.“
Das neue Album enthält neben neun weiteren Songs fünf bereits vorab veröffentlichte Rap-Singles – darunter die Matrix-Hommage „Beautiful Scars“, den Track „You Can Make it“, mit dem Smith kürzlich die Spitze der Billboard Gospel Airplay Charts erreichte, sowie besagtes „Work of Art“, eine Zusammenarbeit mit seinem Sohn Jaden.
Tour führt ihn auch nach Deutschland
Die Veröffentlichung markiert Smiths Rückkehr zur Musik nach einer langen Phase, in der er vor allem als Schauspieler und Produzent aktiv war. Vergangenes Jahr war Smith im Film „Bad Boys: Ride or Die“ zu sehen. Begleitet werden soll sein musikalisches Comeback von einer Sommertournee durch Europa, Marokko und das Vereinigte Königreich.
Bekannt wurde Smith in den 1980er-Jahren zunächst als Rapper unter dem Namen „The Fresh Prince“, bevor er mit der Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“ auch international zum Star wurde. Später folgten Erfolge als Filmschauspieler in Blockbustern wie „Men in Black“, „Ali“ und „King Richard“, für den er 2022 mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.
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Sein letztes veröffentlichtes Album liegt fast genau 20 Jahre zurück – „Lost and Found“ erschien 2005. Während seiner Musikkarriere hat Smith bereits vier Grammy Awards erhalten. Im Rahmen der Sommertournee sind auch Auftritte in Deutschland geplant – in Hamburg, Frankfurt, Hannover und Wolfsburg. Am 13. Juli ist er im Stadtpark zu sehen.
































