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Skandal-Rapperin an Brustkrebs erkrankt: „Ey, Schicksal“

Rapperin Lady Bitch Ray 2023 in Hamburg.
Rapperin Lady Bitch Ray 2023 in Hamburg.
Foto: Christian Charisius/dpa

Diagnose Brustkrebs – das sei für sie ein Schock gewesen, sagt Skandal-Rapperin Lady Bitch Ray. Nach OP, Chemo und Strahlentherapie hat die Musikerin, die als Sprachwissenschaftlerin in Hamburg arbeitet, aber gute Nachrichten.

Die Diagnose habe sie Anfang letzten Jahres erhalten, sagte die 44-Jährige dem Magazin „Stern“. „Ich hatte selbst etwas ertastet, bin dann zum Gynäkologen gegangen, und der war sich gleich sehr sicher, was das ist.“ Eine Woche später sei das Ergebnis der Biopsie gekommen.

„Und das war natürlich ein Schock! Ich wurde operiert, brusterhaltend. Ich brauchte eine Chemo, die Göttin sei Dank gut anschlug, und eine Bestrahlungstherapie. Ich war neun Monate komplett raus“, sagte die Musikerin, die mit bürgerlichem Namen Reyhan Şahin heißt.

Lady Bitch Ray: „Ich hatte Glück im Unglück“

Die gebürtige Bremerin hat einen Doktor in Sprachwissenschaften und forscht seit einigen Jahren als Habilitationsstipendiatin an der Helmut Schmidt-Universität Hamburg zu Rassismus.

In dieser Zeit hätten ihr ihre Familie, Freundinnen und Freunde zur Seite gestanden. „Wenn es mir nicht gut ging wegen der Nebenwirkungen der Chemo, haben sie mich besucht und für mich gekocht, wenn ich essen konnte. Ich bin gesegnet von diesen Menschen. Ich hatte Glück im Unglück.“

Jetzt gehe es ihr gut, sagte Sahin. Auf die Frage, ob sie gestärkt aus der Krankheit hervorgegangen sei, antwortete Şahin, sie habe in ihrem Leben bereits zwei schwere Depressionen gehabt. Aus denen sei sie durch Therapien gestärkt hervorgegangen.

„Ey, Schicksal, du hast mich doch schon zweimal auflaufen lassen“

„Als jetzt die Brustkrebsdiagnose kam, war ich erst mal wütend, weil ich dachte: Ey, Schicksal, du hast mich doch schon zweimal auflaufen lassen. Aber dadurch habe ich eben auch gelernt, mit solchen Krisen umzugehen.“

Über ihre Erfahrungen mit der Krankheit soll im Herbst ein Buch erscheinen. Darin wolle sie Betroffenen Tipps zum Umgang mit Brustkrebs geben. Es soll „informativ sein, empowernd und auch zeigen, dass man manches mit Humor nehmen muss, sonst ist alles nur noch traurig“.

Medienwirksame Skandale und Kontroversen

Şahin hatte in der Vergangenheit durch etliche medienwirksame Skandale und Kontroversen auf sich aufmerksam gemacht. Sie trat 2007 bei „Menschen bei Maischberger“ als Feministin für „vaginale Selbstbestimmung“ ein, kippte in einer österreichischen Sendung dem damaligen „Vanity Fair“-Chefredakteur Ulf Poschardt ein Glas Wasser ins Gesicht („Fuck off, Poschi!“).

Sie rappte über „Deutsche Schwänze“ („… kannste knicken, ich bin geil, aber Deutschland kann nicht ficken“). Eine Zusammenarbeit mit Radio Bremen wurde vom Sender aufgrund „pornographischer Inhalte“ in ihrem Track „Hengzt Arzt Orgi“ beendet. In der Sendung „Schmidt & Pocher“ überreichte sie 2008 dem sichtlich peinlich berührten Oliver Pocher eine Dose, die angeblich ihr Vaginal-Sekret enthielt. (dpa/tst)

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