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„Krach+Getöse“-Award verliehen: Von diesen Newcomern wird man noch viel hören

Fünf Frauen schauen in die Kamera
Bangerfabrique sind ein Kollektiv aus Hamburg.
Foto: bangerfabrique

Ein Abend ganz im Zeichen von Zusammenhalt und Empowerment: Zum 16. Mal wurde am Dienstag der pinke Teppich ausgerollt – und der Hamburg Music Award Krach+Getöse von RockCity und der Haspa Musik Stiftung verliehen. Und schon jetzt ist klar: Von diesen Acts wird man in Zukunft noch viel hören!

Die Preise wurden im bunt gefüllten Imperial-Theater verliehen, moderiert von der Berliner Sängerin Malonda (begeisterte das Publikum zum Start mit ihrem Song „Hedy Lamarr“) und der Kiez-Legende Didine van der Platenvlotbrug. 128 Acts hatten sich in diesem Jahr um den „Krach+Getöse“-Preis beworben, 22 schafften es ins Finale. Eine Jury aus Musik-Expert:innen entschied schließlich, welche der Künstler:innen mit „diesem schönen kleinen Oscar“ ausgezeichnet werden sollten, wie RockCity-Geschäftsführerin Andrea Rothaug sagte (lesen Sie hier mehr über den begehrten Newcomer-Preis). Und diese fünf Acts haben gewonnen:

Abarra: Musik, die verbindet – und tanzen lässt

Drei Musiker auf einem SchiffFoto: Carolin Windt
Abarra verbinden Welten und überschreiten Grenzen.

Das sagt das „Krach+Getöse“-Team: „Ost und West, traditionell und modern, akustisch und elektronisch, arabisch und deutsch: Abarra verbinden Welten und überschreiten Grenzen – und das spektakulär! Hier treffen Zupfinstrumente wie Oud und Saz auf pulsierende elektronische Klänge, Klarinette, Saxofon und Fagott verschmelzen zu einem warmen, vielschichtigen Sound. Mitreißend, tanzbar und grandios festivaltauglich! Abed Harsouni, Yeriy Nepomnyashchyy und Sebastian Ludwig-Di Salvatore sind allesamt klassisch ausgebildete Musiker mit breitem musikalischen Erfahrungshorizont. Der Bandname ist inspiriert vom arabischen Wort für Fähre – und unsere Jury ist eingestiegen, ohne nur eine Sekunde zu zögern.“

Das sagt die Band: „Wir machen orientalischen Techno – während der Pandemie haben wir uns zusammen immer weiterentwickelt. Und wir wollen genau damit weitermachen: zu zeigen, dass es egal ist, woher man kommt und wer man ist. Wir wollen so viele Brücken schlagen wie möglich.“

Das sagt Jurorin Hêja Netirk: „Ich wünsche mir für Abarra, dass sie eines Tagen nach Syrien reisen können, um dort ein Konzert zu spielen.“

Bangerfabrique: Freche Banger am Fließband

Fünf Frauen schauen in die KamerFoto: bangerfabrique
Bangerfabrique sind ein Kollektiv aus Hamburg.

Das sagt das „Krach+Getöse“-Team: „,Keine Männer im Video, keine Männer am Mic!‘ Bangerfabrique, das sind Emmamaelo, Nebou, Melle, Celia, Schwesta Sehra und Roof, ein Kollektiv aus Hamburg und seit Jahren dicke Freundinnen. Der Name ist Programm: Hier gibt’s Banger am Fließband, bisher vier an der Zahl, in hochenergetischer Kombination aus DJing, MCing und Rap. Sechs ,Antifa Kahis mit fake lashes‘, die mit umhauender Leichtigkeit schlagkräftige Messages liefern und dabei jede Menge Spaß haben. Auf dem ,Fusion’-Festival nahmen sie die Räuberhöhle auseinander, bei der Aufstiegs-Party des FC St. Pauli den Spielbudenplatz – und auch die Jury war sofort außer Rand und Band.“

Das sagt die Band: „Wir sind Freundinnen seit vielen Jahren, wir wohnen, arbeiten, studieren zum Teil zusammen. Wir sind erst seit einem Jahr dabei – und bei uns entsteht alles ganz natürlich. Für uns ist es wichtig, dass wir zusammen Spaß haben.“

Das sagt Lie Ning aus der Jury: „Bangerfabrique sind so frech, dass ich ein Teil von ihnen werden möchte. So authentisch und unbeeindruckt von den Players da draußen. Ihr habt einen Vibe und ein Bild von dem, was ihr seid – und ich spür’s und ich will’s.“

Dunya: Die klingen einfach „killermäßig“

Die fünf Bandmitglieder liegen auf dem Boden zwischen PflanzenFoto: Aylin Şengül
Dunya mischen den Vibe der türkischen PsychRock-Bewegung mit Dream Pop.

Das sagt das „Krach+Getöse“-Team: Dunya (Türkisch für ,Welt‘) mischen den Vibe der türkischen PsychRock-Bewegung mit Dream Pop, changieren zwischen Türkisch, Deutsch und Englisch, orientalischem Flow und krautigem Noise und kreieren dabei einen Sound, der – Zitat der Jury – einfach ,killermäßig klingt‘! Die fünf Musiker:innen Elias Ferreira (Bass), Dorian Richter (Keys), Lukas Tietkens (Schlagzeug), Christian Lincke (Gitarre) und Banu Şengül (Gesang, Gitarre, Bouzouki) veröffentlichen im vergangenen Jahr ihr Debütalbum ,Zaman‘ (Türkisch für ,Zeit‘) beim Hamburger Label La Pochette Surprise.“

Das sagt die Band: „Das fühlt sich für uns richtig an: Wenn Menschen zusammenkommen, bringt jeder etwas Eigenes mit – und daraus entsteht dann etwas. Was das dann am Ende ist, ist vielleicht ein großer Zufall.“

Das sagt Juror Falk Schacht: „Ich feiere die Band, obwohl ich wegen des türkischen Gesangs kein Wort verstehe – Musik ist eine universelle Sprache. Alles klingt aus einem Guss und ich fühle, dass das eine krasse Qualität hat.“

Lila Sovia: Schmerz, Wut und ein harter Beat

Lila Haare, lila Sonnenbrille, lila Klamotten: Lila Sovia sitzt auf dem BodenFoto: Jacqueline Albers
Lila Sovia rappt – und begeistert mit Sommer-Hits wie „Süssmaus“ oder „FLINTA“.

Das sagt das „Krach+Getöse“-Team: Lila Sovia kommt mit lila Vokuhila und queerfeministischen Statements, mit New Wave, Rap und Spoken Word. Geboren und aufgewachsen in Leipzig, nicht einmal drei Jahre als Rapper:in auf der Bühne und schon jetzt nicht mehr wegzudenken – aus der Hamburger Szene, aus der queeren Musikszene, von der Bühne. Hier treffen harte Trap-Punchlines gegen Täter und Transfeindlichkeit auf empowernde Sommer-Hits wie ,Süssmaus‘ oder ,FLINTA‘. Lila liefert ergreifende Lyrics genauso wie punchigen Battlerap – und ist dabei durchweg mutig, bühnenstark und überzeugend.“

Das sagt Lila Sovia: „Am Anfang habe ich Musik gemacht, weil da ein großer Schmerz und eine große Wut war und das Schreiben alleine nicht mehr gereicht hat. Da musste ein Beat drunter. Dann habe ich gute Menschen kennengelernt und schreibe durch sie und für sie auch über die Liebe. Das bedeutet Community für mich: Heilen in einer beschissenen Welt.“

Das sagt Jurorin Saskia Lavaux: „Ich wünsche dir, dass du den cissen und heteronormativen Menschen da draußen deine Musik im besten Sinne um die Ohren haust!“

Preach: Geniale Ohrwürmer und trippiger HipHop

Sitzt auf einem Sofa und schaut in die KameraFoto: Karin Salathé
Keine Unbekannte im Hamburger Kunstkosmos: Preach

Das sagt das „Krach+Getöse“-Team: „Im Hamburger Kunstkosmos ist Jesseline Preach keine Unbekannte: Die interdisziplinäre Künstlerin ist unter diversen Alter Egos erfolgreich und gründet vor einigen Jahren gemeinsam mit Natascha P. ,One Mother’ – ein Label und Kollektiv aus PoC, Femmes und Anarchopunks, die lieber selber machen, als es einer weißen Mehrheitsgesellschaft zu überlassen. Als Preach veröffentlicht die Sängerin, Songwriterin und Produzentin 2020 ihr Debütalbum ,Likör’, in diesem Jahr folgte die EP ,Too Black‘. Darauf überzeugt sie mit deepen Beats, derben Texten und genialen Ohrwürmern und einem Sound aus trippigem HipHop, Experimental R&B und Pop.“

Das sagt Preach: „Ich habe das Gefühl, alles was ich alleine machen kann, habe ich schon gemacht. Ich freue mich sehr darüber, durch den Preis einen Support zu bekommen, damit ich all das lernen kann, was hinter den Kulissen eben so gebraucht wird.“

Das sagt Aka Kelzz aus der Jury: „Mich hat diese Authentizität sofort begeistert. Wie Preach in der Welt steht und – das empowert mich!“

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