„Inas Apotheke“ statt „Inas Nacht“? Vielleicht wäre auch das ein Erfolg geworden, so berühmt wie heute wäre Ina Müller damit aber nicht. Dass sie ihren alten Job in der Pharmazie aufgab und Künstlerin wurde, ist für sie selbst die wichtigste Entscheidung ihres Lebens.
„Nach zehn Jahren habe ich für meine Bühnenarbeit meinen Job in der Apotheke gekündigt“, sagt Müller in der Interviewreihe „Entscheidung meines Lebens“ beim „Spiegel“. Es sei ihr schwer gefallen, die Festanstellung aufzugeben, schließlich hätte diese ihr die Rente gesichert.
Ina Müller: „Ich wollte auf keinen Fall von einem Ehemann abhängig sein“
„Ich wollte später auf keinen Fall von einem Ehemann abhängig sein“, sagt Müller. „Freiheit hieß für mich immer schon: Verdiene dein eigenes Geld und mach dich nicht abhängig.“
Müller wuchs in einer Bauernfamilie im niedersächsischen Köhlen (Geestland) auf und arbeitete als Apothekerin in Bremen, Westerland und München. Erst mit Ende 20 startete sie so richtig ihre Bühnenkarriere, wurde Kabarettistin, Sängerin und Moderatorin. Ihre Sendung „Inas Nacht“, die im Schellfischposten am Hamburger Hafen produziert wird, ist beim NDR nicht mehr wegzudenken.
Sie wisse jetzt, dass sie auch ohne Festanstellung und „Nine-to-five-Job“ unabhängig sein könne, sagt Müller dem „Spiegel“. Bei wichtigen Entscheidungen habe sie sich auch etwas von „Wer wird Millionär?“ abgeguckt – sie fragt ihr Umfeld um Rat. „Beim Publikumsjoker nimmt der Kandidat meistens die Antwort der Mehrheit. Eine gute Methode, wenn man unsicher ist. Und man kann danach seinen Freunden die Schuld geben, falls die Entscheidung falsch war.“