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Feine Sahne Fischfilet: „Es gibt keine sexualisierte Gewalt, die von uns ausging!”


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In einem gemeinsamen Statement äußerten sich die Bandmitglieder zu den Vorwürfen über sexuelle Gewalt. Foto: Erik Weiss

Mehr als zwei Wochen, nachdem anonyme Vorwürfe wegen sexueller Gewalt gegen „Feine Sahne Fischfilet“-Frontmann Monchi aufgetaucht sind, hat sich die Band erstmals in einem Statement geäußert. Sie zeigt sich gesprächsbereit, macht aber auch deutlich: Als „komplette Vollwichser“ wollen sich die Bandmitglieder nicht darstellen lassen.

Mitte Mai waren plötzlich anonyme Profile namens „Keiner muss Täter sein“ und „Niemand muss Täter sein“ auf Instagram und Facebook aufgetaucht, die dem Frontmann der Band aus Mecklenburg-Vorpommern sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch vorwerfen und ihn unter anderem „gewalttätig, narzisstisch, maßlos und grenzüberschreitend“ nennen. Wer genau hinter den Profilen steckt, ist nicht klar – die Personen bezeichnen sich selbst als „SuporterInnen“, die „eng mit den Betroffenen“ zusammenarbeiten würden.

Nach schweren Vorwürfen: Monchi sagte Lesungen und Veranstaltungen ab

Aufgrund der Vorwürfe, die mit Verweis auf den Schutz der Betroffenen bisher nicht weiter konkretisiert wurden, hatte Monchi – mit bürgerlichem Namen Jan Gorkow – alle weiteren Lesungen seines Buches „Niemals satt“ auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch die beiden Veranstaltungen im St. Pauli-Theater wurden abgesagt. Monchi erklärte, die „diffusen Anschuldigungen“ seien eine große Belastung für sein Umfeld.

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Nun äußerte sich die ganze Band in einem ausführlichen Statement. Die Bandmitglieder seien zunächst überfordert gewesen und befänden sich nun auf einem „Drahtseilakt“: Am liebsten würden sie alles abstreiten, könnten es sich bei diesem Thema aber auch nicht „auf alles scheißen“. Auch sie hätten sich in der Vergangenheit „respektlos, peinlich oder sexistisch“ gegenüber Frauen verhalten. Darüber befänden sie sich seit einiger Zeit in einer Auseinandersetzung und würden auch versuchen, der Männerdominanz in der Musikszene auf ihren eigenen Konzerten aktiv entgegenzutreten.

Feine Sahne Fischfilet: „Es gibt keine Fälle der sexualisierten Gewalt, die von uns ausging“

Dennoch erklärt „Feine Sahne Fischfilet“ eindeutig: „Es gibt keine Fälle der sexualisierten Gewalt, die von uns ausging und derer wir uns bewusst sind.“ Und die Band wird noch deutlicher: „Wer uns als komplette Vollwichser darstellen will, die Frauen aus Überzeugung beschissen behandeln, ihr Verhalten ohne jegliche Selbstreflektion durchziehen und so tun, als ob wir uns der Auseinandersetzung bewusst entziehen und nicht an uns arbeiten wollen, der kann dies gerne erzählen, aber genauso klar können wir auch sagen, dass das Quatsch ist.“ Die Band will die Situation „als Chance begreifen“, um „daran zu wachsen“, heißt es – man wolle „Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems“.

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Die anonyme Vorwurf-Seite indes hatte sich zuvor mit einem zweiten Statement geäußert und die Menschen im Internet kritisiert, die sich mit den Musikern solidarisieren. In Kommentaren auf der Facebook-Seite der Band heißt es, man wolle dem Frontmann den Erfolg mit seinem Buch nicht gönnen, die Vorwürfe seien lächerlich. Vor allem aber lägen keine stichhaltigen Belege dafür vor – und das ist schließlich auch das, was Monchi kritisiert. „Ich bin bereit, mich konkreten Vorwürfen zu stellen und verantwortungsbewusst damit umzugehen“, schreibt er. Diese lassen jedoch weiterhin auf sich warten.   

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