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„Bullshit“: Rock-Ikone Nick Cave lästert über Musik-Trend

Von KI-generierter Musik hält Nick Cave nichts.
Von KI-generierter Musik hält Nick Cave nichts.
Foto: IMAGO / Gonzales Photo

ChatGPT ist seit Wochen in aller Munde. Der schreibende Chatbot kann Hausaufgaben übernehmen, Liebesbriefe dichten und sogar Songs dichten. Ein Fan hat dem australischen Rocker Nick Cave jetzt einen solches KI-Werk geschickt – dem 65-Jährigen sagt das allerdings überhaupt nicht zu.

Leichte, einfache oder seichte Themen waren noch nie etwas für Nick Cave. Morbide, düster oder dystopisch darf es in den Songtexten des Australiers gern zugehen. Ein Erfolgsrezept, das dem Punk-Poeten gemeinsam mit seiner Band The Bad Seeds bislang unter anderem mehr als 20 goldene Schallplatten weltweit eingebracht hat.

„Apokalypse“: Nick Cave geht ChatGPT auf die Nerven

Das ließe sich doch auch wunderbar mit der Software ChatGPT nachahmen, dachte sich ein Fan, und schickte das Ergebnis an Nick Cave. Im Song heißt es unter anderem „Ich bin der Sünder, ich bin der Heilige/Ich bin die Dunkelheit, ich bin das Licht/Ich bin der Jäger, ich bin die Beute/Ich bin der Teufel, ich bin der Retter“.

Klingt düster, löst beim Meister selbst allerdings wenig Begeisterung aus. Er hätte schon viele solcher KI-Songs zugeschickt bekommen, schreibt Nick Cave in seinem Newsletter „The Red Hand Files“. Weshalb diese Technologie so im Trend sei, könne er nicht nachvollziehen. „Immer vorwärts, immer schneller“, das führe entweder „in eine utopische Zukunft oder in unsere totale Zerstörung“.

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Zum Lied selbst hat Nick Cave ebenfalls eine klare Haltung: „Die Apokalypse ist auf dem besten Weg. Dieser Song ist scheiße“, sogar „Bullshit“. Was ChatGPT produziere, sei schlicht eine Form von Travestie, komme nur oberflächlich an das Original heran.

„Lieder entstehen aus dem Leiden heraus, das heißt, sie beruhen auf dem komplexen, inneren menschlichen Kampf der Schöpfung, und soweit ich weiß, haben Algorithmen keine Gefühle. Daten leiden nicht“, führt der 65-Jährige seine Gedanken weiter aus. Und hält noch einmal klipp und klar fest, wie tief er generische Musik verabscheut: „Ich habe das Feuer der Hölle in meinen Augen – und es ist ChatGPT.“

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