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Kommentar zum Reeperbahn-Festival: „Wir dürfen nicht Rock’n’Roll-faul werden und die Clubs müssen überleben“


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Während ich Texte über das diesjährige Reeperbahn-Festival schreibe, stört es mich immens, dass sie meistens eher weniger von all der wunderbaren Musik handeln, die es auch 2020 gab. Was könnte ich Herrliches über den verrückten Isländer Daði Freyr schreiben, über Ilgen-Nurs grandiosen Indierock, den großen Spaß, den die Sterne oder Blond bereiteten, von den „Anchor Award“-Gewinnern Ätna oder von Jurymitglied Melanie C und ihren fancy Trainingsanzügen, die an Spice-Girl-Zeiten erinnern.

MOPOP-Redakteurin Rike Arns
MOPOP-Redakteurin Frederike Arns, Foto: Patrick Sun

Stattdessen handeln fast alle Texte von der Pandemie! Das ist natürlich absolut richtig und wichtig. Das Reeperbahn-Festival hat der Welt gezeigt, wie Livemusik trotz Corona funktionieren kann. Für diese Errungenschaft können wir sehr dankbar sein. Aber dennoch dürfen wir niemals vergessen, dass dieser Zustand alles andere als normal ist. Wir dürfen nicht „Rock’n’Roll-faul“ werden und uns daran gewöhnen, Konzerte im Stream auf dem Sofa zu erleben.

Vergessen darf man auch nicht: Das Festival-Experiment hätte ohne die Fördergelder niemals stattfinden können. Für all die wunderbaren Hamburger Clubs allein ist dieses Konzept finanziell nicht tragbar. Natürlich gibt es auch für sie mittlerweile unterschiedlichste Fördermöglichkeiten – aber ob die reichen, bis die Pandemie überstanden ist? Das ist die große, schlimme Frage, die wir, die Fans, aber auch die Branche und die Politik, immer wieder stellen müssen. Es darf nicht so kommen, dass die Clubs nach und nach schließen. Denn nur mit ihnen können wir das tatsächliche, unmittelbare Live-Erlebnis spüren. Rock’n’Roll rettet Leben – und Clubs tun das auch!

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