Im Schanzenzelt heißt es endlich wieder „Manege frei für Musik“. Bis zum 3. Juli 2022 läuft das Konzertprogramm unter der bunten Kuppel im Schanzenpark.
Den Auftakt am 2. Juni macht Sam Vance-Law, dessen neues Album „Goodbye“ Anfang Mai erschienen ist. Klingt nach Abschied, tatsächlich verarbeitet der Sänger hier eine persönliche Trennung, macht aus Kummer und Herzschmerz neue Songs und erzählt seine Geschichten jenseits ausgelatschter heteronormativer Narrative. Der „Rolling Stone“ wusste es schon zu Zeiten des Debüts, nannte Sams Sound die „schönste und schlauste Musik“. Und die klingt auch anno 2022 noch genauso einnehmend, inspirierend und tröstend wie vor vier Jahren.

Einiges an Überraschungen wird Pohlmann’s Nachtschicht am 3. Juni parat halten, das Konzept verspricht so einiges. Zwei Tage lang arbeiten verschiedenste Künstler:innen mit Pohlmann und seiner Band im Proberaum an deren Songs. Interpretationen und Neudeutungen sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Es wird spannend sein mitzuerleben, was sich aus dem Song-Back-Katalogen drechseln lässt, wenn gelernte Strukturen und bekannte Formen zerbröselt und wieder neu zusammengesetzt werden. Am 5. Juni steigt die Akustik-Duo-Show von Rainer Von Vielen. Hier liegt die Kraft in der Reduktion, denn die Groove-Fraktion der Band hält die Füße still, lediglich Rainer und Gitarrist Mitsch Oko spielen ihre Songs und Brecht-Vertonungen im Zweier-Format, im Mittelpunkt dabei die Stücke aus dem neuen Akustik-Album „Alles mit Allem“.

Am 15. Juni lädt Jacqueline Scheiber a.k.a. Minusgold zur musikalischen Lesung, mit dabei ist auch Sovie, das Motto an diesem Abend: „Rennen Warten Bleiben“, so der Titel ihres im März erschienenen zweiten Buches, der bislang wohl persönlichsten Textsammlung aus Lyrik, Prosa und Fotoarbeiten. Am Tag darauf, 16. Juni, meldet sich der Brite Fink endlich wieder in Hamburg zurück. Der Bärtige aus Bristol, mittlerweile in Berlin lebend, namentlich Finian Paul Greenall, spielt Gitarre, hat schon mit Amy Winehouse und John Legend zusammengearbeitet, am Soundtrack des Oscar-prämierten Films „12 Years A Slave“ gebastelt und William H. Macys Film „Rudderless“. Klingt nach einem preiswürdigen Abend.

Mit Habib Koité gibt sich am 22. Juni einer der anerkanntesten und populärsten Musiker Afrikas im Schanzenpark die Ehre. Aufgewachsen mit siebzehn Brüdern und Schwestern, hat Koité über Jahre seinen charakteristischen Gitarrenstil entwickelt. Dem für Mali typischen Sound fügt er Elemente des Reggaes und des Flamencos hinzu, hat seit seinem Debüt 1995 bereits zahlreiche Platten veröffentlicht und das Publikum auf der ganzen Welt begeistert.
Unter dem Motto „Phoenix Baby“ steigen am 23. Juni Die Cigaretten, Frische Mische und zahlreiche Gäste aus der Asche empor, am 24. Juni geht es brasilianisch zu, wenn das Hamburger Quintett Forroxodó mit Forró-Standards und Originalkompositionen, auf Instrumenten wie Akkordeon, Triangel und Zabumba dargeboten, zu Tanz und Feierei aufspielt.
Das vollständige Programm und die Veranstaltungsübersicht des Kinderzeltfestivals (6.6.- 3.7.), gibt es unter www.schanzenzelt.de
