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Villagers in der Christianskirche: Himmlischer Höhenflug mit Tiefe

Vorne O'Brien mit Gitarre und aufgerissenem Mund, im Hintergrund zwei Musiker
Volle Verausgabung. Connor O’Brien von Villagers in der Christianskirche
Foto: Sebastian Madej

Die irische Kammerpop-Band Villagers berührt bei einem mitreißend-emotionalen Konzert in der Christianskirche alle Herzen.

Volle Verausgabung. Connor O’Brien reißt den Hals seiner eng umgeschnallten Akustikgitarre nach oben gen Kirchendach, brüllt es immer wieder heraus: „For a long time, I’ve been in pieces, pieces, pieces“. Seine vierköpfige Band ist wie in Trance versunken, jeder der Musiker scheint mit seinem Instrument verwachsen.

Menschen tanzen in der ausverkauften Christianskirche

„Pieces“ ist gerade mal der fünfte Song, den die irische Band Villagers am Dienstagabend in der ausverkauften Christianskirche in Ottensen im Rahmen der tollen „Pop Seasons“-Reihe spielt, aber sie schmeißen sich derart kompromisslos in diesen Fiebertraum von einem Lied, dass man seiner Begleitung danach zunickt und sagt: „Jetzt können wir eigentlich schon gehen, besser kann es kaum werden.“

Doch der Ire, bei dem allein das mittlerweile ergraute Haar darauf hinweist, dass er die 40-er Marke überschritten hat, ist noch lange nicht am Ende. Direkt danach wechselt nur die musikalische Stimmung ins Hellere, doch „The Lucky One“ erzählt ebenfalls von inneren Dämonen. Auf seinen im Mai erschienenen Album „That Golden Time“ zeigt sich O’ Brien „so verletzlich wie noch nie“, wie er sagt, spinnt seidene Fäden auf der Suche nach Halt in einer immer bodenloseren Welt: zweifelnd und „Truly Alone“ (eröffnet das Konzert), aber immer wieder auch hoffnungsvoll: „No drama, only love, love sent from up above“, singt er mit kristallklarer Stimme, warmes, buntes Licht streift sein Gesicht. Man hat ihm da schon mehr als eine Stunde gelauscht und meint, man könne ihm direkt ins offene Herz schauen.

Man meint, man könnte ihm direkt ins offene Herz schauen

Bei der letzten von drei Zugaben („A Trick Of The Light“) sitzt dann auch niemand mehr, zwischen den Reihen tanzen die Menschen, Paare küssen sich. O’ Brien und seine Band verbeugen sich, ein letztes Winken. „Now, we’re gonna depress you all“, hatte sich der Musiker kurz zuvor noch scherzhaft entschuldigt. Das genaue Gegenteil ist der Fall.

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