Zu Hause in Belgien ist Joachim Liebens mit The Haunted Youth schon seit Längerem bekannt. Vergangenes Jahr konnte sich auch das Hamburger Publikum auf dem Reeperbahn-Festival ein Bild vom betörenden Dreampop der Band machen. Nach ihrer Nominierung für den „Anchor Award“ kommt sie jetzt wieder in die Hansestadt zurück.
Das Lied vom Ende der Rockmusik, der klassischen Band-Formation als solcher, mag noch so oft gesungen werden, wahrer wird es dadurch nicht. Nun mögen The Haunted Youth keine Rockformation im klassischen Sinne sein, aber ihre Songs im Spannungsfeld aus „Teenage Angst“ und psychischen Problemen, aus Zweifeln und Hoffnung, nähren sich am Ende aus derselben nie versiegenden Quelle, an der sich auch schon Legenden wie die Buzzcocks, My Chemical Romance oder Nirvana labten. Kein Zufall, dass ihr „I Feel Like Shit And I Wanna Die“ an einen Songtitel von Cobain & Co. erinnert.
The Haunted Youth: Bald im Nochtspeicher
The Haunted Youth: Der Name ist Programm – Sänger und Gitarrist Joachim Liebens singt in seinen Liedern von ebenjenen zeitlosen Sorgen und Nöten des Erwachsenwerdens, vom schwierigen Alltag im Hier und Jetzt, den inneren und äußeren Sollbruchstellen an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt. Der unverstandene Außenseiter, ein ewiger Held in der Geschichte der Popmusik, bietet feinstes Identifikationsmaterial für den Soundtrack des Lebens, der oftmals so nah dran ist, dass man meinen könnte, er wäre nur für einen selbst geschrieben.
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Rein musikalisch kommen Liebens und seine Band – Hanne Smets (Keyboards), Nick Caers (Schlagzeug), Stef Castro (Bass) und Tom Stokx (Gitarre) – dabei etwas anschmiegsamer daher als etwa besagte Grunge-Heroen. Vielmehr zaubern sie einen hypnotischen, melodiestarken Sound, der mal an DIVV und MGMT, dann wiederum an Emo-Heroen wie The Cure erinnert.
Das Debütalbum heißt „Dawn Of The Freak“
Mit ihrer ersten Single „Teen Rebel“ haben The Haunted Youth den Wettbewerb des Studio Brüssel gewonnen, zudem bereits auf renommierten Festivals wie Rock Werchter, Best Kept Secret und Pukkelpop gespielt. Im November vergangenen Jahres ist ihr Debütalbum „Dawn Of The Freak“ erschienen, das Mastermind Liebens nicht nur komplett geschrieben, sondern auch produziert hat. Für Leute mit einem guten Pop-Näschen ist der Fall klar: Die Clubs auf der nächsten Deutschland-Tour dürften locker ein, zwei Nummern größer sein.
Nochtspeicher: 20.1., 20 Uhr, 17 Euro
