Für Lisa Morgenstern wünschte man sich eine Käseglocke. Und zwar eine gigantisch große. Unter die müsste zum Beispiel am kommenden Mittwoch (9. September) der gesamte Musikpavillon in Planten un Blomen passen. Und das Publikum auf seinen kleinen Stühlchen gleich mit.
Denn dann wäre die Musik der Pianistin da, wo sie sich am besten anfühlt: im gesamten Raum und damit auch überall rund um den Körper. Nur dummerweise wäre das nicht Corona-konform. Es wird aber auch ohne Käseglocke gehen.
Lisa Morgenstern, als Tochter zweier Orchestermusiker mit Klassik aufgewachsen, lässt am Klavier Harmonie-Welten entstehen. Der Klang erinnert unter anderem an Ólafur Arnalds. Auch weil sie – ähnlich wie er und andere Tastenvirtuosen – längst Burgen aus Keyboards und Synthesizern um sich errichtet und damit einen erstaunlichen Sog entfacht.
Lisa Morgenstern: Wegen einer Verletzung lernt sie Synthesizer lieben
Dabei kam sie eher zufällig zu den Elektro-Instrumenten: Sie hatte sich an der Hand verletzt, das Klavierspielen fiel flach. „Ich war zu der Zeit öfter in einem Tonstudio, in dem viele Synthies standen“, sagte sie in einem Interview. „Und dann wurde ich irgendwie süchtig danach.“
„Und dann wurde ich irgendwie süchtig danach.“
Lisa Morgenstern über ihre ersten Experimente mit dem Synthesizer
Seitdem spielt sie akustisch und verstärkt – und sie singt. Hören kann man das zum Beispiel auf ihrem aktuellen Album „Chameleon“. Und eben live in Planten un Blomen. Auch ohne Käseglocke.
Musikpavillon Planten un Blomen, 9. September, 20 Uhr, Tickets ab 29,60 Euro