Dieses Konzert hätte alles werden können. Die Libertines? Mit Pete Doherty? In der Wilhelmsburger Mehrzweckhalle? Alles daran hätte schiefgehen können.
Und doch: Mehr als pünktlich standen die „Likely Lads“ am Freitagabend auf der Bühne der Edel-Optics-Arena, adrett in Anzügen. Und die Fans? Die hatten schon beim Anblick des großen Banners mit dem Namen der britischen Indieband feuchte Augen bekommen und waren noch vor dem ersten Ton überaus guter Laune.
Die Libertines in Wilhelmsburg vor ausverkauftem Haus
Die Halle war voll, das Energielevel hoch. Doch beim ersten Song, „Vertigo“, hakte es noch. Der Sound machte Probleme, der Gesang war zu leise, die Musiker schienen sich gegenseitig nicht richtig zu hören. Doch mit jeder folgenden Nummer wurde das besser, „Time For Heroes“ löste dann alles ein, was die Fans sich erhofft hatten.
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Die Stimmung innerhalb der Band wirkte überaus harmonisch, Pete Doherty (angeblich seit einer Weile clean, dafür inzwischen etwas rundlicher) und Carl Barat schäkerten immer wieder miteinander. Das war ja durchaus schonmal anders. Aber an diesem Abend in Wilhelmsburg schienen alle vier Libertines wirklich Lust darauf zu haben, den Fans die alten Kracher vorzuspielen. Den Albumklassiker „Up The Bracket“ gab es komplett zu hören, dann eine kleine Pause, die von Roadies fleißig genutzt wurde, um letzte Soundprobleme zu beheben.
Stimmung innerhalb der Libertines wirkte harmonisch
Und anschließend noch eine satte Ladung Hits obendrauf – „What Katie Did“, „Can’t Stand Me Now“ und schließlich „Don’t Look Back Into The Sun.“ Die Menschen tanzten, Bierbecher flogen und selbst auf der Bühne lagen sich schließlich alle in den Armen. Sehr schön war das. Man hofft heimlich, dass nach dieser wildvergnügten Rückschau vielleicht gar eines Tages neue gemeinsame Projekte der Band folgen.
