Album- und Konzert-Tipp in einem! Mogwai kommen mit ihrer gerade erschienenen Platte „The Bad Fire“ (Rock Action/PIAS) in die Große Freiheit 36. „Bad Fire“ ist übrigens im Schottischen eine der vielen Bezeichnungen für die Hölle – denn einige der Bandmitglieder haben nach dem Erfolg ihres Albums „As The Love Continues“ offenbar viel Mist erlebt.
Einstein wird gerne (und fälschlicherweise) die Definition untergeschoben, Wahnsinn sei, immer wieder das Gleiche zu versuchen und ein anderes Ergebnis zu erwarten. Nach dieser – und der ein oder anderen weiteren – Begriffsbestimmung sind Mogwai eine absolut wahnsinnige Band.
Mogwai: Mit dem Album „The Bad Fire“ live in Hamburg
Seit mittlerweile elf Alben (und etlichen Soundtracks sowie anderen Veröffentlichungen) arbeiten die Schotten nun schon mit meistenteils wortloser E-Gitarrenarbeit an der perfekten Laut-Leise-EXTREM-LAUT-Dynamik – mit immer wieder atemberaubenden Resultaten.
Beim neuen Album aber ist einiges anders. „Die Jahre nach ,As The Love Continous’ waren für uns persönlich schwer“, haben die sonst eher verschlossenen Schotten zur Veröffentlichung wissen lassen. „Wir hatten mit vielen Verlusten zu kämpfen und in Barrys Fall mit einer schweren Krankheit bei einer seiner Töchter. Wieder zusammenzukommen, um diese Platte zu schreiben und aufzunehmen, fühlte sich für uns wie eine Zuflucht an. Wir hören oft von Leuten, dass unsere Musik ihnen geholfen hat, harte Zeiten in ihrem Leben zu überstehen, und ich glaube, das trifft diesmal ausnahmsweise auch auf uns zu.“ Erstaunlicherweise hört man das „The Bad Fire“ nicht unbedingt an.
„Die vergangenen Jahre waren für uns persönlich schwer“
Sie klingt an einigen Stellen beinahe indiepoppig. Nach früheren Kurzauftritten haben Vocoderstimme und analoge Synthesizer auf „The Bad Fire“ nun ihren festen Platz im Mogwai-Sound. Dennoch ist die Band 2025 erkennbar dieselbe, die mit „Young Team“ 1997 das Genre Post-Rock zwar nicht erfand, aber seitdem ohne Unterbrechung sein Champion ist. Genie und Wahnsinn liegen eben dicht beieinander. (MW)
Große Freiheit 36: 6.2., 20 Uhr, 49 Euro
































