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„Endlich!“: Anna Ternheim eröffnet die  Stadtpark-Saison


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Anna Ternheim (43) trat im Stadtpark ohne Band auf, hatte dafür ein, zwei Gitarren im Gepäck. Foto: Fabian Lippke

„Finally“, sagt Anna Ternheim, nimmt eine ihrer vielen Gitarren in die Hand, lächelt. Endlich. Wieder auf einer Bühne stehen zu dürfen. Längst nicht mehr selbstverständlich für die schwedische Sängerin, die vor ein paar Wochen gar nicht so genau wusste, ob sie, Corona sei Dank, überhaupt noch einen Job hat. Auch nicht für die Menschen, die sich aufgemacht haben an diesem Mittwochabend zum Auftakt der Open-Air-Saison im Stadtpark. Ein Konzert erleben – wie geht das noch mal?

Gut geht das! Weil Anna Ternheim ihr Publikum, allem Abstand zum Trotz, dicht an sich ran lässt. Ein bisschen dichter noch als sonst. Weil sie viel erzählt, so viel, wie bislang bei keinem ihrer Hamburg-Auftritte. Übers Mutterwerden und Liederschreiben, über ihre Eltern, die erst bei Heiratsantrag Nummer Sieben ja zueinander sagten, und die Musiker, die sie entlang ihres Wegs in Nashville, in New York und in Berlin getroffen hat. Weil die Sängerin mit ihren leisen Liedern wie immer auch ohne Band bestehen kann.

Anna Ternheim lässt das Publikum – allem Abstand zum Trotz – dicht an sich heran.

Und weil sie, am Ende, tatsächlich auch noch „Shoreline“ singt, die schwermütige Version des alten Broder-Daniel-Hits aus ihrer Heimat Schweden und immer noch der Zauberhafteste unter den Ternheimschen Songs.

Klar, es ist anders an diesem Abend: Knapp 400 Menschen sind versammelt, wo in dieser Saison immerhin 1000 sitzen dürften, dort, wo sonst gerne mal 4000 dicht an dicht standen und feierten. Klappstühle auf dem Rasen, Maskenpflicht auf dem Weg zur Toilette, geordnete Schlangen vorm Bierstand. Durchsagen, die erklären, wo genau geraucht werden darf und wo überall nicht. Anders geht’s derzeit nicht und Veranstalter Karsten Jahnke hat viele freundliche Menschen abgestellt, die ein ums andere Mal geduldig die „Luca“-App erklären und das Einbahnstraßensystem, das zu den Sitzplätzen führt.

„Wir brauchen das“, sagt Ternheim. Recht hat sie.

Trotzdem ist es doch auch so, wie’s hier im Stadtpark vorher war, vor dieser elenden Pandemie: Abendsonne am Himmel, ein bisschen Regen in der Luft, die Bühne vor den Hecken. Und bisweilen diese magischen Momente, wenn der Mensch auf der Bühne darüber singt, wofür man selbst selten gute Worte findet. „Wir brauchen das“, sagt Ternheim. Recht hat sie. (EJ)

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