Dunkle Bässe wummern durchs Logo, den kleinen Club mit den tiefen Decken an der Grindelallee. Das Publikum wartet gespannt auf den Brooklyner Rapper Masta Ace und den kanadischen Produzenten und DJ Marco Polo, der ebenfalls in New York lebt. Die beiden HipHop-Legenden verwandeln am Montagabend das Logo und ganz Hamburg in dieses HipHop-Epizentrum und drehen die Zeit rund 20 Jahre zurück.
Ein schwarzes T-Shirt, darüber ein weites, kariertes Holzfällerhemd und eine schwarze Baseball-Cap: So steht US-Rapper Masta Ace dann pünktlich um 21 Uhr vor den jubelnden Fans. Marco Polo trägt ein schlabberiges, graues T-Shirt und ebenfalls eine schware Cappy. Die Optik sagt: Wir sind HipHop – durch und durch!
Logo-Konzert mit Masta Ace und Marco Polo: „Golden Era“-Feeling in Hamburg
Auch dem Publikum ist anzusehen, dass der HipHop der 90er nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen ist. Weite Jeans, lange T-Shirts, einige tragen College-Jacken. Die Leute sind ca. zwischen 30 und 40 Jahre alt. Im Logo liegen Brooklyn-Vibes in der Luft.
Der erste Song: „I’m on the grind. Still got my money on my mind“ – Es ist „Da Grind“ von seinem Album „A Long Hot Summer“ aus dem Jahr 2004. Fast zwanzig Jahre ist das her. Das Publikum ist dennoch textsicher, beendet seine Sätze. Zwei Männer – ca. 40 Jahre alt – rappen sich gegenseitig zu. Die Stimmung ist gut: Alle bewegen sich, pfeifen und klatschen. Das Setting erinnert ein wenig an einen typischen HipHop-Cypher, in dem Reime um die Wette gespittet werden.
Es geht weiter mit all den bekannten Songs von Masta Ace: „I Did It“, „Beautiful“, „Bklyn Masala“ – ein Song über eine Frau, in die er mal verliebt war – und viele, viele mehr. Zwischen den Liedern redet er immer wieder mit dem Publikum. Erzählt von seiner verstorbenen Mutter, Anekdoten aus Brooklyn, bringt die Fans zum Lachen, betont wie sehr er Hamburg in den letzten zwei Jahren vermisst hat.
Masta Ace und Marco Polo: viel Nähe zwischen ihnen und den Fans
Es ist ein sympathisches Konzert mit viel Nähe zwischen den beiden Künstlern und ihren Fans. Gegen Ende fragt Masta Ace Leute aus der ersten Reihe, welche Songs sie noch gern hören würden. Und dann spielt er sie.
Mit „Mr. Bus Driver“ beendet er seine Show. Zum Abschied klatscht er allen Fans aus den ersten beiden Reihen in die Hände. Sie sind ganz aus dem Häuschen. Er bedankt sich, schnappt sich seinen Rucksack, der auf der Bühne lag. Schwingt ihn auf den Rücken und verlässt mit Marco Polo die Bühne.
