Da kommen sie auf die Bühne wie die freundliche Indieband von nebenan: Am Montag spielten Turin Brakes im Nochtspeicher. Es fühlt sich an, als würden sich das Publikum und die Londoner schon länger kennen und alle freuen sich, einander wiederzusehen.
Der Enthusiasmus, mit dem Olly Knights und Gale Paridjanian samt ihrer Band ihren feinen, melodischen Indiepop unter die Leute bringen, sorgt dann auch innerhalb für Sekunden dafür, dass man das graue Winterhamburg da draußen vergisst. Und spätestens nach der aufwändig vorbereiteten, charmanten Ansprache auf Deutsch („Covid kann uns nicht aufhalten!“), haben die Briten alle Herzen gewonnen.

Die sorgsam zusammengestellte Setlist mit zahlreichen Stücken vom neuen Album „Wide-Eyed Nowhere“ und alten Herzenssongs wie „Fishing“ oder „Future Boy“ (in das Olly Knights ein zärtlich gesungenes, deutsches „Scheiße“ einbaut) bringt die vorderen Reihen relativ schnell zum ekstatischen Tanzen, man sieht gar Menschen wild das Haar schütteln.
Turin Brakes gewinnen die Herzen des Publikums
Kein Wunder, Turin Brakes liefern eben einfach wunderbare Melodien zu der fast unverschämt guten Singstimme von Knights, die live eher noch besser klingt als auf Platte. Turin Brakes und Hamburg – irgendwie ist das eine Kombination, die ausgesprochen gut funktioniert.
