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Jan Delay: „Wir müssen alles immer dick machen“


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Hat Hamburg rund um die Uhr in Berlin vermisst: Jan Delay wohnt seit der Einschulung seiner Tochter wieder voll und ganz in der Hansestadt. Foto: Florian Quandt

Der Hamburger Künstler über „Earth, Wind & Feiern“, seine Eltern, Freiheit und das Einparken

Nächste Woche Freitag erscheint Jan Delays neues Album „Earth, Wind & Feiern“ – ohne „Genre-Handschellen“ macht er darauf zusammen mit seiner Band Disko No. 1 und seinem Produzenten Kaspar „Tropf“ Wiens Rap, Funk, Boogie, Ska, Reggae und mehr. MOPOP traf den „Chefstyler“ in einem Hamburger Hotel, um mit ihm übers Partymachen, Selbstbewusstsein, Freiheit, seine Eltern, Hamburg-Heimweh und das Einparken in Ottensen zu sprechen.

MOPOP: Ihrem Albumtitel „Earth, Wind & Feiern“ klingt es schon heraus: Partymachen ist essentiell. Können Sie sich noch an Ihre letzte richtige Feier vor Corona erinnern?

Jan Delay: Ja, da haben meine guten Freundin Miss Leema und ich unsere Geburtstage – wir haben beide am 20. Februar – im Kleinen Donner nachgefeiert und dort auch aufgelegt. Wenn wir Corona überstanden haben, will ich genau da auch wieder mit einer Party starten. Ich hoffe, es gibt den Club dann überhaupt noch …

Gibt es bei Ihnen sowas wie die legendärste Party aller Zeiten?

Da gibt es natürlich viele! Aber über die Bambule-Gold-Party oben auf dem Fernsehturm wird noch heute geredet. Das war die einzige Party, die dort je stattgefunden hat und gleichzeitig die letzte Gelegenheit, dass Zivilisten da hochdurften. Wahnsinn, das ist schon 21 Jahre her!

Die neue bunte Tanz-Platte von Jan Delay erscheint am 21. Mai bei Universal.

 

Sie schwören auf Ihr Rhymebook, in das Sie alle Textideen schreiben. Wie lange steht der Albumtitel da schon drin?

Der war lange nur irgendwo an die Seite gekrickelt. Irgendwo, wo die Dinge noch ohne Zusammenhang stehen, aber einfach gute Ideen sind. Manchmal komme ich dann Jahre später wieder darauf zurück und stelle fest: Das wäre doch ein guter Titel! Da steht zum Beispiel auch sowas wie „Ton, Scheine, derbe“ – das könnte ich verwenden, falls ich irgendwann noch mal ein Label gründe. (lacht)

In meinem Rhymebook steht zum Beispiel auch sowas wie „Ton, Scheine, derbe“ – das könnte ich verwenden, falls ich irgendwann noch mal ein Label gründe.

Jan Delay (45)

Das „Intro“-Video ist voller pop- und subkultureller Referenzen. So voll, dass wahrscheinlich auch die schlimmsten Nerds nicht jede einzelne finden.

Ja, so liebe ich das. So mache ich Musik. Wenn man die Musik ohne das Video hört, sind da auch schon superviele Referenzen drin. Manchmal rafft man die dann erst viel später. So geht’s mir selber auch bei den Beginnern. Den legendären, genialen Reim von Platin Martin „Ich bin Beginner, Mann, irgendwas fang‘ ich immer an“ habe ich erst 15 Jahre später verstanden. Und wenn man dann das Glück hat, dass dein Regisseur David Aufdembrinke auch so sehr auf sowas abgeht, dann kommt es eben so, dass wir uns die ganzen Dinger nur so um die Ohren hauen.

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Der Song „KinginmeimDing“ ist eine Ansage. Sie haben alles im Deutschrap und auch als Solokünstler erreicht. Flasht Sie der erste Platz in den Charts überhaupt noch?

Auf jeden Fall! Diese Eins ist eine der wenigen Sachen, die in dem sich ständig verändernden Musikbusiness noch real existent sind. Es gibt immer noch das „meistverkaufte Album“. Sowas macht immer noch Spaß, ist immer noch wichtig und befriedigt einen genauso wie vor fünf, zehn oder 20 Jahren.

Gab es in Ihrem Leben eigentlich einen gewissen Punkt, an dem klar wurde: Ich habe ein besonderes Talent und damit werde ich mal was reißen?

Ich sehe mich auf keinen Fall als Wunderkind mit einer gewissen Gabe oder einem Talent und auch nicht als jemand, der irgendwas Krasses erreicht, erfunden oder andere Leute von etwas überzeugt hat – ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich glaube aber, dass da ganz viel mit der Herkunft, dem Elternhaus, Freundeskreis und dem sich dadurch entwickelnden Selbstbewusstsein zusammenhängt. Wenn das da ist, ist das die halbe Miete. Das soll aber nicht heißen, dass jemandem, der Arschloch-Eltern hat, sowas niemals gelingen kann. Jeder kann irgendetwas Besonderes leisten. Das kann sich auch nur aus einer kleinen Idee entwickeln, von der man dann aber so geflasht ist, dass man ihr zehn Jahre lang nacheifert. Sowas ist für jeden möglich! Das klingt jetzt etwas lustig, aber so ist es: Das ist wie der amerikanische Traum.

Ihr Umfeld war also immer so, dass Sie sich völlig frei entwickeln konnten.

Ja. Ich habe die tollsten Eltern mit der tollsten Plattensammlung. Und ich hatte immer tolle Freunde. Mein Umfeld war immer offen und tolerant. Mir wurde immer gesagt: „Ey Mann, das ist toll!“ Aber eben auch ganz ehrlich: „Das ist nicht so geil!“ Deswegen kann ich mit Kritik gut umgehen. Nur deswegen bin ich der, der ich bin. Nicht, weil ich ein besonderes Talent oder eine Gabe habe. Ich habe vielleicht viel Ehrgeiz, aber den kann auch jeder haben.

Der einzige, der mich wegen meiner Stimme gehänselt hat, war mein Vater.

Jan Delay

Wurden Sie wegen Ihrer Stimme eigentlich mal gehänselt?

Der einzige, der mich dahingehend gehänselt hat, war mein Vater. Wenn er von außerhalb anrief und ich am anderen Ende total nasal-quakig sagte „Eißfeldt!“, hat er mich nachgeäfft. Das waren aber auch die einzigen Momente, in denen ich gemerkt habe, dass ich irgendwie eine andere Stimme habe. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich sonst irgendjemand dafür gehänselt hätte.

Einen Song widmen Sie der Dame auf dem Smartphone: „Alexa“. Was müsste sie aus Ihrer Sicht unbedingt können?

Auf einen Schlag alle Leute impfen, die Kriege beenden, das Klima retten, Plastik vernichten, die Waffenfabriken zerstören und das Geld von denen nach Afrika schicken. Das wünsche ich mir von Alexa! Bevor sie das nicht kann, kommt sie mir nicht ins Haus. (lacht) Im Alltag brauche ich keinen bescheuerten Computer von Amazon, das schaffe ich alles selbst.

Auf einen Schlag alle Leute impfen, die Kriege beenden, das Klima retten, Plastik vernichten, die Waffenfabriken zerstören und das Geld von denen nach Afrika schicken. Das wünsche ich mir von Alexa! Bevor sie das nicht kann, kommt sie mir nicht ins Haus.

Ein Song auf Jan Delays Album ist nach dem Amazon-Computer benannt

Im Song „Spaß“ geht’s darum, dass besorgte Bürger, Pegida- und AfD-Menschen eben weniger davon haben. Glauben Sie, dass man solche Leute zum Umdenken bewegen kann?

Nee, ich wäre ja blöd und vermessen, wenn ich denken würde, dass so ein Song die umdrehen kann. Die Leute, die so drauf sind, haben ja auch keinen Bezug zu meiner Musik. Genau darum geht’s aber in dem Song: Ich versuche mir und anderen das zu erklären. Wenn ich nur deutsche Produkte konsumieren würde, wäre ich wahrscheinlich auch so trist, traurig und voller Hass.

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Wenn Sie mit einem besorgten Bürger einen Tag verbringen müssten, was würden Sie mit ihm machen?

In den Donner gehen, wo nur Musik aus dem Ausland läuft. Wo nur Menschen sind, die aus dem Ausland kommen oder gerne reisen. Wir würden ausländische Drinks trinken und uns einen ganzen Abend lang positiv und ausgelassen mit dem Ausland beschäftigen. Das wäre meine Art der Bekehrung und derjenige würde merken, was er für einen Spaß damit haben kann.

Der Song „Gestern“ bezieht sich auf Hängengebliebene. Kommen tatsächlich ständig Leute bei Ihnen an und sagen: „Früher war alles besser!“?

Die ganze Zeit! Das wird immer schlimmer. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Leute werden das. Ich mach das ja selbst auch gerne, das sage ich ja auch im Song. Und gerade in Corona-Zeiten kommt Wehmut und Sehnsucht nach der Zeit hoch, in der alles vertraut und cool war und man sich eben keine Scheiß-Maske aufsetzen musste. Die Musik von damals ist dann wie eine wohlig warme Decke – man will nicht aufstehen und ins Kalte. Aber schon Jay-Z sagte: „Want my old shit? Buy my old albums.” Jeder, der Musik macht, kennt das: „Mach doch mal wieder was wie früher!“ Aber die Leute müssen auch verstehen, dass man das nicht macht, um ausschließlich sie zu befriedigen. Man macht das auch für sich selbst, seine Band und sein Umfeld. Und irgendwann hat man vielleicht auch wieder auf was Altes Bock. Savas macht ja jetzt zum Beispiel auch ein Boom-Bap-Album. Das finde ich total super!

Jan Delay ist ein großer Fan von Public Enemy

Über das neue Album von Public Enemy haben Sie sich aber sicher sehr gefreut, oder?

Ja, die haben das aber auch total geil gemacht. Natürlich klingt da einiges auch altbacken, aber bei denen ist mir das so egal. Es sind Public Enemy! Die schaffen es, diesen Vibe, den sie mir damals schon als 13-Jähriger vermittelt haben, auf die Social-Media-Welt von heute zu übertragen. Diesen Mix aus Bedrohung, Aufregung, Nervenkitzel und dem Drang, sich bewegen zu wollen haben sie Eins A übertagen – ohne dass es peinlich oder gewollt wirkt.

Public-Enemy-Fans mit Masken und auf Abstand: Jan Delay und MOPOP-Redakteurin Frederike Arns. Foto: Florian Quandt

 

Sie haben mit Lary auch eine Künstlerin als Feature auf dem Album.

Ja, ich bin schon von Tag eins an Fan von ihr. Curse hatte mal was über sie gepostet und Denyos Frau ist auch mit ihr befreundet – so habe ich sie kennengelernt. Was sie gemacht hat, war nie HipHop oder Rap, aber dennoch artverwandt. Man konnte nie so genau sagen, was sie da macht, deswegen fand ich sie auch so gut. Für den Song „Tür’n knall’n“ brauchte ich einfach einen weiblichen Counterpart. Darüber habe ich mir erst mal den Kopf zerbrochen – es schießen ja momentan ganz viele gute Rapperinnen aus dem Boden. Aber ich kann ziemlich anstrengend sein, wenn es um meine eigenen Sachen geht. Ich möchte da nicht irgendwelche wildfremden Mädels fragen, um ihnen dann gleich im dritten Satz zu sagen: „Nee, das muss aber so sein und das darfst du nicht sagen und den Reim will ich auch nicht!“ Am Ende will ich dann womöglich noch selbst den Text schreiben. (lacht) Deswegen habe ich mich bei denen umgeguckt, die ich schon kannte und denen ich das zutraue. Und dann bin ich ganz schnell bei Lary gelandet. Sie ist ja gar keine Rapperin, aber in ihrem letzten, krassen Song „Taxi“ rappt sie. Bei mir tut sie das also das zweite Mal überhaupt. Sie ist krass gut darin – eine starke Texterin ist sie ja eh. Ich finde gute Texte im Rap gerade etwas unterrepräsentiert, deswegen hoffe ich sehr, dass sie das noch weiter ausbaut. Sie sagt zwar: „Nee, ich will lieber singen!“ – ich finde aber, dass sie rappen, rappen, rappen soll! (lacht)

„Saxophon“ handelt von Ihren Eltern – dass es bei Ihnen zu Hause statt einer Einbauküche eben das Saxophon ihres Vaters gab. Hat Sie das früher nicht auch total genervt?

Klar. Ich bin ja in Eppendorf geboren und in dem alternativen Wohnprojekt-Haus in der Haynstaße aufgewachsen, aber meine Eltern haben mich jeden Tag eine halbe Stunde zum linken „Kinderladen“ in Ottensen gefahren, der nicht viel gekostet hat. Dass es da keine Teppiche und keine Gardinen gab und dass alle Eltern irgendwas mit Kunst und Musik gemacht haben, war für mich total normal. Erst als ich in die Schule in Eppendorf gekommen bin, wo keiner mehr aus meinem „Kinderladen“ oder meinem Haynstraßen-Haus war, habe ich gesehen: Ach, so leben die! Mit Teppichen, Gardinen, Einbauküchen, Anzügen, Spießigkeit. Natürlich habe ich mich dann auch danach gesehnt. Aber das ist ja ganz normal: Du sehnst dich nach dem, was du nicht hast, aber was alle anderen um dich herum haben. Aber ich habe auch andere Sachen realisiert: Die haben alle Geld und ein schickes Zuhause, aber meine Eltern sind einige der wenigen, die noch zusammen sind. Und das war in der ersten Klasse 1982! So lernt man schnell, alles ins Lot zu bringen. Irgendwann habe ich dann wirklich mal meine Mama traurig gefragt, warum wir nicht so eine schicke Küche haben – heutzutage kommt mir das Brechen bei den Teilen. Und dann hat sie geantwortet: „Weißt du, Janni, dafür hat dein Papa ein Saxophon und ich eine Fotokamera – diese Dinge kosten auch viel Geld.“ Ab dann habe ich zu den anderen Kindern gesagt: „Aber mein Papa hat ein Saxophon!“ (lacht)

Wie kommt’s, dass dieser Song ein Ska-Song geworden ist?

Ich bin schon mit musikalischer Genre-Vielfalt aufgewachsen. Ich kenne diese ganzen Genres sehr lange und hatte auch immer mit Menschen zu tun, die solche Musik gemacht haben oder sich in der Subkultur damit auseinandergesetzt haben. Und als ich mir vor 16 Jahren meine Band Disko No. 1 zusammengestellt habe, wollte ich, dass sie all diese unterschiedlichen Genres spielen kann – für den Club, fürs Feiern und Tanzen. Ich mag eben Reggae, Ska, HipHop, Funk und Soul. Und man darf auch nicht vergessen: Ska ist neben Reggae die einfachste Musik der Welt. Natürlich sagen jetzt irgendwelche Ska-Bands: „Was Jan Delay da macht, ist Popelkram.“ Aber wir wollen ja auch einfach nur den Vibe catchen. Zufälligerweise hat mein Drummer auch sehr lange in einer Ska-Band gespielt. Und mit meinem Bassisten habe ich in der Vergangenheit schon die Reggae- und Dub-Sachen gemacht. Und als Bläser hat man ja auf jeden Fall schon in einer Ska-Band gespielt. Den Gitarristen und Keyboarder kriegst du dann auch noch angepasst. Und dann: Bumm, fertig ist die Laube und du hast deinen Ska-Song! Am Ende hatten wir sogar vier Ska-Nummern und ich wusste: Eine davon landet auf der Platte. Und genauso ist es passiert. Das Ding war innerhalb von zwei Tagen komplett fertig.

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Sie machen nur das, worauf Sie Lust haben und Sie haben auf vieles Lust. Ein paradiesischer Zustand.

Ja, das ist so herrlich, ich bin total frei! Früher habe ich mir noch „Genre-Handschellen“ angelegt und man hat immer diskutiert: „Nee, so können wir das doch nicht machen!“ Das ist das schönste Gefühl, sich von diesen Handschellen zu befreien. Das hätte natürlich auch nach hinten losgehen können und ich hätte mich total verzetteln können. Nicht Fisch, nicht Fleisch, was will er denn? Aber irgendwie ist es aufgegangen. Denn eine Handschelle gibt’s eben doch: Wir müssen alles immer dick machen. Wir programmieren fette Drums über Reggae-Songs und über eine Boogie-Funk-Nummer wie „Eule“. Denn das Ziel ist immer, dass die Songs auch im Club aufgelegt werden können und da nicht abkacken. Das ist der rote Faden.

Sie haben länger in Berlin gewohnt und sind jetzt wieder zurück.

Genau, meine Tochter wurde in Berlin geboren. Ich wollte schon immer zurückziehen, habe es aber irgendwie nicht hingekriegt. Zur Einschulung konnte ich es hinbiegen und jetzt sind wir endlich wieder zurück!

Jan Delay hat Hamburg in Berlin rund um die Uhr vermisst

In welchen Momenten haben Sie Hamburg in Berlin am meisten vermisst?

Um 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 und um 21 Uhr. (lacht) Ich hatte total Heimweh!

Das Einparken muss mir DJ Mad unbedingt noch richtig beibringen!

Jan Delay (45) aus Ottensen

Sie haben ja jetzt einen Führerschein. Wie läuft das Einparken?

Immer noch scheiße. Rückwärts und vorwärts schräg geht. Aber parallel nie. Ich lande dann immer mit dem äußeren Rad auf der Straße. Ich schaffe das einfach nicht und verstehe nicht, warum. Wenn jemand hinter mir ist, versuche ich es natürlich erst gar nicht. Ich wohne ja auch in Ottensen, da ist das ja auch besonders schlimm. Das muss mir DJ Mad unbedingt noch richtig beibringen!

Jan Delays Album „Earth, Wind & Feiern“ erscheint am 21. Mai bei Universal Music. 

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