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Friska Viljor in Hamburg: „Du wirst niemals traurig sein, wenn du von der Bühne kommst“

Am Montag (23.5.) gibt es wieder Magie von Friska Viljor im Uebel & Gefährlich. Foto: Dennis Dirksen
Am Montag (23.5.) gibt es wieder Magie von Friska Viljor im Uebel & Gefährlich. Foto: Dennis Dirksen
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Vor Kurzem hat die schwedische Indie-Band Friska Viljor um die beiden Darlings Daniel Johansson und Joakim Sveningsson ihre neue Platte „Don’t Save The Last Dance“ veröffentlicht. Schon kommenden Montag (23.5.) treten sie im Uebel & Gefährlich auf – es gibt noch Tickets hier! MOPOP sprach mit Daniel über die Verzögerung des Albums, die kaputte Gesellschaft, die Magie bei ihren Konzerten, Hamburg, wo ihre Karriere so richtig begann und den letzten Tanz, den man auf keinen Fall verpassen sollte.

Das Album ist bei Crying Bob Records erschienen.
Das Album ist bei Crying Bob Records erschienen.

MOPOP: Eigentlich sollte „Don’t Save The Last Dance“ schon viel früher erscheinen. Warum hat es so lange gedauert?

Daniel Johansson: Dummerweise ist eine Platte aufzunehmen immer sehr viel Arbeit. Endlose Stunden im Studio oder zu Hause im Wandschrank aufnehmen, Songs schreiben, umschreiben, mischen … Das dauert alles immer sehr lange und ist deutlich weniger spaßig als man sich das vorstellt. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass wir sehr faul sind und außerdem immer eine Menge anderer Dinge zu tun haben. Das ist leider eine sehr ungesunde Mischung. Allerdings ist es schon immer so seit es unsere Band gibt. Der einzige Weg, wie wir es dann schaffen loszulegen, war immer, dass ich einfach, ohne es Joakim zu sagen, eine Tour gebucht habe und mit unseren Partnern alles festgezurrt habe. Erst wenn dann alles stand und die Verpflichtung und der Druck da war, hab ich ihm Bescheid gesagt. Dieses Mal kam dann leider noch Corona dazwischen. Dadurch hat ssich alles, auch das Album, hingezogen.

Wie geht es euch? Ich frage, weil euer vorheriges 2019er-Album „Broken“ ja viel von persönlichen Trennungen gehandelt hat.

Es geht uns so gut, wie es einem nur gehen kann nach zwei Jahren Lockdown und den ganzen Einschränkungen. Aber wir in Schweden müssen uns ja gar nicht beschweren. Wir hatten ja eher die Light-Variante von dem, was ihr bei euch in Deutschland hattet. Trotz allem war es schon eine gesellschaftliche Herausforderung, so lange auf viele Kontakte zu verzichten und keine Clubs zu besuchen, Konzerte zu sehen und auch Menschen, die man mag, über lange Zeit nicht zu treffen. Aber jetzt steht der Sommer vor der Tür und mittlerweile sind fast alle Regeln gefallen. Wir können tun, was wir wollen und das fühlt sich momentan sehr gut an. Der Gedanke in Kürze auf Tour zu fahren macht das ganze natürlich noch viel besser.

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Auf „Don’t Save The Last Dance“ geht es diesmal weniger um persönliche Dinge, sondern vielmehr um allgemeinere Probleme auf der Welt.

In der Tat. Dieses Mal geht es nicht nur um persönliche Dinge und Herzschmerz wie die letzten 15 Jahre auf unseren Alben. Vielmehr ist es ein etwas weit gefassterer Blick auf die Welt und was passiert. Da sind die Dinge eingeflossen die alle im letzten Jahrzehnt auf der Welt und in der Gesellschaft passiert sind. Solche Sachen wie die fortschreitende Polarisierung der Gesellschaft oder auch dass das Interesse des Individuums immer häufiger über die Gemeinschaft gestellt wird und all die daraus resultierenden Probleme.

Was bedeutet der Albumtitel?

Das ist eine klare Ansage. Es geht darum, dass man sein Leben in vollen Zügen leben sollte, denn sonst kann es passieren, dass man am Ende stirbt, bevor man es jemals wirklich gelebt hat.

Lass und mal über den Song „Inbreeds“ sprechen. Der ist eigentlich schon älter, aber immer noch aktuell.

Das ist richtig. Ich habedie ursprüngliche Version des Songs 2015 geschrieben, als die letzte große humanitäre Krise war und viele Flüchtlinge nach Europa kamen. Das Traurige daran ist, dass alles sieben Jahre später einfach mindestens genauso schlimm ist oder sogar noch schlimmer ist. Das ist einfach unfassbar traurig.

Du kannst traurig sein, wenn du auf die Bühne gehst, du wirst es aber niemals sein, wenn du von der Bühne herunterkommst.

Daniel Johansson von Friska Viljor

Ich war auf eurem letzten Konzert im Uebel & Gefährlich im Winter. Es ist schon krass bei euch: Man geht da am Ende immer von Kopf bis Fuß glückselig heraus. Wie entsteht nur diese Magie?

Es ist einfach der gemeinsame Moment, der diese Magie entfacht. Würden nur wir allein in einem leeren Raum spielen, wäre es total langweilig. Es sind die Menschen, die zu den Konzerten kommen und wir haben das Glück, dass immer eine Menge großartiger Menschen zu unseren Konzerten kommen. Nur mit ihnen gemeinsam sind wir in der Lage, diese Magie überhaupt zu entfachen. Die Energie ist wirklich etwas besonderes. Joakim und ich haben uns schon sehr oft darüber unterhalten, aber so wirklich erklären können wir es auch nicht. Es ist wirklich außergewöhnlich. In dem Moment, wo wir auf die Bühne kommen und anfangen zu spielen und auf das Publikum treffen, passiert einfach etwas ganz eigenes. Es ist wirklich ein Segen, gemeinsam mit solchen Menschen Konzerte erleben zu dürfen. Sie tragen uns und wir tragen sie und gemeinsam gestalten wir einen Abend, der allen im Herzen bleibt.

Passiert diese Magie überall oder ist das eure besondere Verbindung zu Hamburg?

Nein, es passiert nicht überall. Und wir wir können es, wie gesagt, auch nicht erklären. Das ist das Komische daran. Aber natürlich haben wir zu Hamburg schon immer eine ganz besondere Beziehung und werden diese auch immer behalten. Wir freuen uns darauf, euch alle am kommenden Montag zu sehen!

Uebel & Gefährlich: 23.5. (20 Uhr), Tickets ab 32 Euro hier

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