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Den Mittelfinger bloß oben lassen! Die Dropkick Murphys über ihr neues Album „Turn Up That Dial“


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Irisch-amerikanische Punk-Folk-Pub-Energie: Mit den Dropkick Murphys hat man immer großen Spaß. Foto: Webb Chappell

Morgen (30. April) erscheint das zehnte Album „Turn Up That Dial“ der amerikanisch-irischen Folk-Punks Dropkick Murphys. MOPOP sprach mit Ken Casey (51) über seine neue Rolle als zweiter Frontmann neben Al Barr, seine Lieblingsmusik, Konzerte auf dem heiligen Rasen der Red Sox, Bruce Springsteen und erhobene Mittelfinger.

MOPOP: Der Titelsong des Albums handelt davon, dass Musik in schweren Zeiten besonders guttut. Welche Musik hören Sie gerade?

Ken Casey: Die Musik, mit der ich aufgewachsen bin: „London Calling“ von The Clash oder „Inflammable Material“ von Stiff Little Fingers. Aber auch Gerry Cinnamon, die Stones oder AC/DC. Endlich habe ich wieder Zeit, ganze Alben zu hören. Normalerweise spielen wir 150 Shows im Jahr – wenn wir dann mal zu Hause sind, wollen wir nicht die ganze Zeit Musik hören. Endlich bekommt Musik wieder die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Es gibt auch positive Dinge, die Corona hervorruft.

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Welche Ihrer Songs sollte man hören, um jetzt gute Laune zu bekommen?

„Middle Finger“ und „Smash Shit Up“ vom neuen Album. Humorvoll sagen sie: „Fuck this shit!“ Ich freue mich jetzt schon, sie live zu spielen. Konzerte werden das Größte sein – da werden die Menschen die ganze aufgestaute Corona-Angst wieder abstreifen. Hier in den USA geht es mit den Impfungen sehr gut voran – Joe Biden sei Dank. Wir sind optimistisch, dass wir im Herbst wieder normal spielen und 2022 auf Welttournee gehen können.

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Der letzte Song des Albums „I Wish You Were Here“ ist sehr traurig.

Er ist Al Barrs Vater gewidmet, der vor einigen Jahren gestorben ist. Aber natürlich handelt er auch von den Millionen Corona-Toten oder den geliebten Großeltern, die man lange nicht treffen konnte. Es ist toll zu sehen, wie alle den Song auf ihre ganz persönliche Situation umdeuten. Wir hatten noch nie eine Ballade als letzten Song auf einem Album, aber gerade ist das richtig und wichtig.

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Das Album ist natürlich auch lustig: „HBDMF“ handelt davon, dass Sie keine Geburtstage mögen.

(lacht laut) Nein, es geht eher darum, sich über Leute lustig zu machen, die Geburtstage zu sehr mögen. Solche, die ihren Geburtstag gerne mal den ganzen Monat feiern. Bei uns gibt es ein Bandmitglied mit deutschen Wurzeln, das das macht. Ich nenne extra keinen Namen!

Zwei Super-Frontmänner: Ken Casey (l.) und Al Barr. Foto: Bryan Lasky

 

Na gut, dann ich: Was macht Al Barr denn in seinem Geburtstagsmonat?

(lacht wieder laut) Er sagt so was wie: „Ich kann heute nicht zur Bandprobe kommen, es ist mein Geburtstags-Monat!“ oder „Behandelt mich besonders, es ist meine Geburtstagswoche!“ So funktioniert das einfach nicht.

Sie haben ein karitatives Streaming-Konzert im Baseball-Stadion der Boston Red Sox gespielt. War das nicht total merkwürdig in dieser riesigen Arena ohne einen einzigen Zuschauer?

Ja, aber es hatte auch ein totales Wow-Gefühl. Wir sind mit diesem Stadion aufgewachsen und durften auf dem „heiligen Rasen“ – wohlgemerkt, nicht auf einer Bühne – spielen! Das ist wohl der einzige Ort, an dem es uns nichts ausmacht, ohne Fans zu spielen. Natürlich hat man da keine unmittelbare Reaktion mitbekommen, aber diese Konzert-Streams – auch das am St. Patrick’s Day – haben Millionen von Menschen geguckt. So ein großes Publikum hatten wir noch nie!

Wir sind mit Bruce Springsteen seit über zehn Jahren befreundet. Wir haben schon mehrfach zusammen gespielt und er ist auch auf einigen unserer Alben dabei.

Ken Casey (51) über den Boss

Bruce Springsteen war auch beim Konzert dabei – für Ihren Song „Rose Tattoo“ wurde er zugeschaltet.

Wir sind mit ihm seit über zehn Jahren befreundet. Er ist Fan von uns und wir sind riesige Fans von ihm. Wir haben schon mehrfach zusammen gespielt und er ist auch auf einigen unserer Alben dabei.

Wo kommt das Geld an, das Sie mit Ihren Streaming-Konzerten sammeln?

Überwiegend geht es an Organisationen, die sich um Unterkünfte und Essen für arme Menschen kümmern.

Sie hatten eine Handverletzung. Deswegen sind Sie nicht mehr der singende Bassist, sondern der andere  zweite Leadsänger neben Al Barr.

Mit meiner Hand ist wieder alles in Ordnung. Kevin Rheault hatte den Bass übernommen – er ist ein ganz alter Freund von unserem Drummer Matt Kelly, arbeitet seit über 15 Jahren für uns und hat immer ausgeholfen, weil er so viele Instrumente spielt. Irgendwann wollten wir ihm den festen Bassisten-Job einfach nicht mehr wegnehmen, weil wir ihn so lieben. Al Barr ist natürlich unser Frontmann, aber ich war auch schon immer derjenige, der viel mit dem Publikum gesprochen hat. Ohne das Instrument kann ich viel besser auf die Barrikaden klettern und mit den Leuten interagieren. Wir wollen auch nie über dem Publikum stehen, sondern ihm am liebsten direkt in die Augen schauen.

Wir meinen das mit dem Mittelfinger im übertragenen Sinne: Wenn jemand dich scheiße behandelt, wehr dich!

Ken Casey

Letzte Frage zu besagtem Mittelfinger aus Ihrem Song: Warum sollte man ihn niemals runternehmen?

In dem Song geht’s nicht darum, gewissen Menschen den Mittelfinger zu zeigen, sondern um die Unmöglichkeit, es nicht zu tun. Wir meinen das im übertragenen Sinne: Wenn jemand dich scheiße behandelt, wehr dich! Das macht das Leben manchmal schwieriger, aber auch ganz oft besser und lustiger. So ist das bei mir. Aber deswegen gibt’s auch immer gute Geschichten zu erzählen.

„Turn Up That Dial“ erscheint bei Born & Bred Records. Vom 1. auf den 2.5. (2.30 Uhr) spielt die Band eine karitative Release-Show, mehr Infos unter dropkickmurphys.com

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