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Mehr Elektro, mehr Indie: Warum sich das Elbjazz-Festival jetzt einen Frischekick gibt  

Foto in Teilen unscharf, beide mit schwarzen Oberteilen und Sonnenbrillen
Freshe Gäste: Das Produzenten-DuoJungle tritt am 7. Juni beim Elbjazz auf (23 Uhr, Main Stage)
Foto: Arthur Williams

Am 7. und 8. Juni steht das zwölfte Elbjazz-Festival in den Startlöchern! Die Einzigartigkeit des sympathischen Boutique-Festivals mitten im Stadtkern von Hamburg kann man gar nicht genug hervorheben. Unvergleichlich ist die zweitätige Musiksause, die die vielfältige Infrastruktur des Hafens zur Bühne für nationale und internationale Musikgrößen werden lässt; die Touristen die Möglichkeit gibt, hinter die Kulissen des Hafens zu blicken, und Einheimischen, ihre Stadt mal von der anderen Seite zu sehen. Sich treiben lassen, die Elbatmosphäre aufsaugen, durch die Musik reisen und dabei am echten Weinglas nippen – all das macht den Charme des Elbjazz aus.

Gregory Porter begeisterte hier kurz vor seinem weltweiten Durchbruch. Ein Blick auf das diesjährige Line-up zeugt aber auch von Veränderung: Einen Jazz-Headliner sucht man 2024 vergebens. Stattdessen stechen elektronisch infizierte Acts wie Faithless, Jungle und The Streets ins Auge, und sogar die schottische Indie-Popband Belle & Sebastian ist in diesem Jahr mit von der Partie.

Elbjazz 2024 – mit Faithless, Jungle und The Streets

Der Jazz-Purist mag darüber die Nase rümpfen, dafür öffnet sich das Elbjazz durch Genre-Vielfalt neuen Zielgruppen: Altersmäßig erhoffen sich die Macher, auch Musikfans zwischen 30 und 45 anzulocken. „Wir wollen trotzdem nicht das Montreux Festival werden“, verdeutlicht Stephan Thanscheidt, Geschäftsführer von FKP Scorpio, gemeinsam mit der Karsten Jahnke Konzertdirektion, Inferno Events und Gründerin Nina Sauer einer der Veranstalter. Beim „Montreux (Jazz) Festival“ ist die Ursprungsidee so verwässert, dass selbst Schockrocker Alice Cooper ins diesjährige Line-up fand.

„Für das Elbjazz wünschen wir uns mehr Agilität“, führt Thanscheidt aus. „Es gibt Acts, da sitzt oder steht man und guckt sich die an, das ist auch völlig in Ordnung. Aber wir wollen hier und da Strom und ein bisschen mehr Schwung für alle Generationen auf den Platz bringen.“ Schon oft habe man über elektronische Acts gesprochen, genannte Headliner wurden seit Jahren immer wieder angefragt.

Bild zeigt Bühne, Hafenkräne und Gebäude, dazu PublikumFoto: Jens Schlenker
Einmalige Location: Ein Großteil des Festivals findet auf dem Gelände von Blohm+Voss statt.

„Faithless ist diesbezüglich auch ein kleines Experiment. Auf jeden Fall ist es das teuerste Line-up, das wir beim Elbjazz je hatten!“ Es gehe den Beteiligten nicht mal ums Geldverdienen, sondern darum, das Festival zumindest so nachhaltig aufzustellen, dass es sich auch in Zukunft trägt. Dann vielleicht auch mal wieder mit einem Jazz-Headliner.

Alex Schultz, Geschäftsführer von Inferno Events, rechnet mit etwa 16.000 Ticketerwerbern, um 2024 kostenneutral zu arbeiten – jedes zweite verkaufte Ticket sei ein 2-Tage-Ticket. 2019, in dem letzten vorpandemischen Jahr, das gleichzeitig das erfolgreichste fürs Elbjazz war, seien es sogar 19.000 Kunden gewesen, 2022 und 2023 lag die Zahl bei 11.000 bzw. 12.500 Ticketerwerbern.

Spielstätten sind unter anderem Blohm+Voss, St. Katharinen und die Elbphilharmonie

Was sich auch 2024 nicht verändert, sind die vielen lokalen Acts im Elbjazz-Line-up – 17 sind es dieses Jahr. Und auch die fabelhaften Spielstätten wie St. Katharinen, Mojo-Club und Blohm+Voss bleiben erhalten. In der Elphi werden allerdings nur noch zwei anstatt drei Acts pro Abend spielen, damit sich der Publikumsstrom besser aufteilt.

„Dass so viele Partner gemeinschaftlich zusammenarbeiten, auch das gibt es so wohl nicht noch ein zweites Mal in der innerdeutschen Festival-Landschaft“, meint Nina Sauer. Auch erfreulich: Trotz enormer allgemeiner Preissteigerungen sind die Ticketpreise für das Elbjazz kaum angehoben worden. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, steht einem tollen Musikfest im und um den Hafen nichts mehr im Wege.

Elbjazz: 7./8.6., 2-Tage-Ticket: 145 Euro; Tagesticket Freitag (ab 15 Uhr) 85 Euro, Samstag (ab 11 Uhr)95 Euro, Infos und Programm: elbjazz.de

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Wer gewinnen will, schickt bis zum 27.5., 24 Uhr, eine E-Mail mit Betreff „Elbjazz“ an [email protected] und beantwortet folgende Frage richtig: Zum wievielten Mal findet das Festival in diesem Jahr statt?

Veranstalter des Gewinnspiels  ist die Morgenpost Verlag GmbH. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert. Diese AGB finden Sie unter www.mopo.de/gewinnspiel-agb

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