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Antisemitismus-Beauftragter gibt ungewöhnliche Deichbrand-Empfehlung

Festival-Gäste beim Deichbrand
Festivalbesucher transportieren ihre Zelte und Gepäck zum Zeltplatz des Deichbrand Festivals. Das Open-Air-Festival mit rund 60.000 Besuchern findet vom 17. bis zum 20. Juli statt.
Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Der niedersächsische Antisemitismusbeauftragte hat eine klare Meinung zu Macklemore – und eine ungewöhnliche Empfehlung für alle, die trotzdem zum Deichbrand-Festival wollen.

Niedersachsens Antisemitismusbeauftragter Gerhard Wegner empfiehlt trotz massiver Kritik am US-Rapper Macklemore den Besuch des Deichbrand-Festivals – rät aber, vor dessen Auftritt wieder abzureisen. „Fahren Sie zum Festival! Das wird sicherlich großartig!“, sagte Wegner der Tageszeitung „taz“. „Und dann reisen Sie am Sonntag gegen 22 Uhr, vor dem Auftritt von Macklemore, wieder ab!“

Zwischen Pop und Propaganda?

Wegner wirft dem Musiker „problematische Songs“ vor, „die viele als antisemitisch hören werden“. Macklemore richte sich „pauschal gegen Israel – und das geht dann faktisch eben auch gegen Juden allgemein“. Besonders kritisch sieht er Gleichsetzungen von Israel mit dem NS-Regime. Wegner sagte, dass auch die Hamas einen fürchterlichen Anteil an der Situation im Nahen Osten habe, das komme bei Macklemore überhaupt nicht vor.

US-Rapper Macklemore bei einem Konzert 2022 im Central Park in New York (USA).Foto: IMAGO / Pacific Press Agency
US-Rapper Macklemore bei einem Konzert 2022 im Central Park in New York (USA).

Der US-Rapper soll am Sonntagabend als Headliner beim Festival nahe Cuxhaven auftreten, begonnen hat es am Donnerstag. Eine Expertengruppe um den Landesbeauftragten will Konzert und Festivalgeschehen beobachten. „Das wird er wahrscheinlich auch jetzt beim Deichbrand machen“, sagte Wegner mit Blick auf frühere Aussagen Macklemores. „Aber das wissen wir noch nicht, wir wollen also sehen, was tatsächlich passiert.“

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Macklemore steht wegen propalästinensischer Songs wie „Hind’s Hall“ und „Fucked up“ sowie weiterer Auftritte unter Druck. Der Zentralrat der Juden wirft ihm vor, antisemitische Propaganda zu verbreiten und die Schoa zu relativieren. Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein zeigte sich kritisch. Die Festivalleitung distanziert sich von Antisemitismus, hält aber an der Einladung fest.

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