Über Tage hatten Kraftklub die Spannung gesteigert: Ein Konzert! In Hamburg! Für lau! Mittwochabend war klar: Halb acht auf der voll gesperrten Reeperbahn. Die Menschen kamen in Massen. Genau wie zwei Überraschungs-Gäste.
Eine kleine Bühne auf der Spur Richtung Stadtmitte, ein paar Boxen, Instrumente, Mikros. Und kurz nach halb acht: Abrissparty! Kraftklub feiern vor, Freitag erscheint das neue Album „Kargo“. Da darf es schon ein bisschen mehr sein.
„Wir waren die ganze Zeit so aufgeregt, wir haben nicht geglaubt, dass das hier tatsächlich klappt“, sagt Felix Brummer. „Wir hatten echt gedacht, dass das noch abgesagt wird.“
Vor drei Jahren hat er schon einmal einen ähnlichen Guerilla-Gig hingelegt – kurz vor der Veröffentlichungen seines Solo-Albums. „300 Meter weiter unten an der Bushaltestelle“, erinnert er sich. „Da hat die Hälfte der Leute nichts gehört, weil die Boxen ausgefallen sind.“
Reeperbahn-Festival: Kraftklub und Bill Kaulitz geben Spontan-Konzert für lau
Das ist am Mittwochabend anders. Der Sound stimmt, die Setlist auch, es gibt Neues von „Kargo“, Altes – und zwei fette Überraschungen. Kumpel Casper springt zu „Songs für Liam“ auf die Bühne, dann blitzt Bill Kaulitz um die Ecke.
Der war kurz vorher noch im Operettenhaus, wo das Reeperbahn-Festival offiziell eröffnet wurde. Kaulitz ist Teil der Anchor-Jury, wählt bis Freitagabend aus sechs Nominierten den besten Nachwuchs-Act. Samstag ist im St. Pauli-Theater dann große Preisverleihung.
Auf der Reeperbahn haut der Tokio-Hotel-Sänger „Fahr mit mir (4×4)“ raus. Die Menge tobt und tanzt, ein Riesenspaß. Und mit ordentlich Druck dahinter. „Wir flitzen so ein bisschen durchs Set“, sagt Brummer. „Das ist die Aufregung!“
Kurz vor halb neun ist nach 50 Minuten Schluss. Eine beeindruckende Show mit Konfetti-Kanone und allem Drum und Dran. „Das war ein sehr schöner Abend mit euch. Schön, dass ihr alle da wart. Vielleicht sehen wir uns ja gleich irgendwo, wir gehen auch noch ein Bier trinken.“ Na, dann bis später!
